Bremen, 20.08.2025 (fs) – Der Weser Kurier, führende Tageszeitung Bremens, titelt heute in Ihrer Ausgabe: „Warum die zwölfjährige Nayla seit Jahren nicht beschult wird„. Und darum geht es:
Sandy Akcin ist verzweifelt und traurig über die Situation ihrer Tochter Nayla, die seit anderthalb Jahren aufgrund von fehlenden Schulassistenzen nicht zur Schule gehen kann. Nayla, zwölf Jahre alt und mit einer Autismus-Spektrum-Störung, lebt nach einem Umzug bei ihrer Mutter in Bremen-Nord. Trotz ihrer Intelligenz benötigt sie eine Schulassistenz, deren Antrag bei den überforderten Jugendämtern in Bremen jedoch monatelang unbearbeitet blieb. Als Sandy versuchte, die Assistenz selbst zu übernehmen, wurde dies von der Schule abgelehnt.
Allein gelassen
Der Bedarf an Schulassistenzen in Bremen ist in den letzten Jahren stark gestiegen, während die Zahl der verfügbaren Stellen zurückgegangen ist. Dies hat dazu geführt, dass viele Schüler mit Autismus, wie Nayla, entweder gar nicht oder nur unzureichend beschult werden. In der Zwischenzeit versucht Sandy, ihre Tochter durch Nachhilfe zu fördern, jedoch betont sie, dass die soziale Interaktion und der Schulbesuch essenziell sind. Während sie selbst kaum in der Lage ist, zu arbeiten, plant sie nun, Nayla in einer Freien Waldorfschule anzumelden, in der Hoffnung, dass ein anderer Ansatz und kleinere Gruppen der Tochter zugutekommen werden, auch wenn dort keine Schulassistenz zur Verfügung steht.
Der hier veröffentlichte Artikel aus dem Weser Kurier darf weder weitergeben noch anderweitig veröffentlicht werden.
Kommentar von Frank Schurgast
Es ist alarmierend, wie das Bildungsressort im Bundesland Bremen die Ziele zur inklusiven Bildung verfolgt. Unter Bildungssenatorin Sascha Aulepp, der SPD, bleibt es beschämend, dass schulassistierende Kräfte fehlen. Der Artikel im Weser Kurier beleuchtet diese Problematik für Schüler wie Nayla. Sucher mit Beeinträchtigungen benötigen dringend Unterstützung, um eine inklusive Bildung zu ermöglichen. Das Versagen der Landesregierung in diesem Bereich ist unübersehbar und sollte nicht ignoriert werden.
Inklusive Bildung ist mehr als ein bloßes Schlagwort in politischen Erklärungen. Sie ist essenziell für die Chancengleichheit aller Schüler. Es wird jedoch deutlich, dass die SPD und ihre Koalitionspartner, die Grünen und die Linke, diese Ideale nicht umsetzen. Die Landesregierung betont häufig die Bedeutung der Inklusion. Dennoch fehlen die notwendigen finanziellen Mittel und organisatorische Unterstützung für Schulassistenzen. Schüler wie Nayla sind aufgrund dieser Vernachlässigung mehr denn je benachteiligt.
Das Versagen
Das Versagen, Schulassistenzen bereitzustellen, ist mehr als ein bloßes Versäumnis. Es hat reale Auswirkungen auf das Bildungsrecht. Kinder, die Unterstützung benötigen, leiden darunter erheblich. Es ist tragisch, dass junge Menschen mit zusätzlichen Herausforderungen noch mehr benachteiligt werden. Der Mangel an adäquater Unterstützung verstärkt ihre Schwierigkeiten. Die Pläne der Senatsbildungspolitik zur inklusiven Schulkultur wirken unglaubwürdig. Wenn die Realität eine andere Sprache spricht, sind diese Versprechungen nicht haltbar.
Zusätzlich zu den institutionellen Mängeln ist es äußerst bedenklich, dass diese Problematik nicht zuerst auf politischer Ebene thematisiert wird. Stattdessen sieht es so aus, als ob der politische Diskurs über inklusive Bildung oft eine Lippenbekenntnis bleibt. Die Verantwortungsträger scheinen die Dringlichkeit dieser Thematik nicht zu erkennen oder ernst genug zu nehmen. Fragen zur Verantwortlichkeit werden ignoriert, während die betroffenen Schüler und ihre Familien verzweifelt nach Lösungen suchen.
Keine parteipolitischen Spielchen mehr
Es ist längst an der Zeit, dass die Bremer Regierung die Dringlichkeit und Verantwortung anerkennt, die mit diesen Themen verbunden sind. Statt sich in parteipolitischen Spielchen zu verlieren, sollte die Bildungssenatorin in der Lage sein, konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Anstatt nur von Inklusion zu sprechen, sollten endlich die notwendigen Schritte unternommen werden, um eine wirklich inklusive Bildungslandschaft zu schaffen.
Die Versäumnisse in der Bereitstellung von Schulassistenzen sind nicht nur ein administratives Problem; sie sind ein ernsthaftes Versagen der politischen Führung im Bundesland Bremen. Wenn die SPD und ihre Partner nicht bereit sind, die notwendigen Ressourcen bereitzustellen, um inklusive Bildung tatsächlich zu verwirklichen, bleibt das ganze Konzept nichts weiter als ein leeres Versprechen. Schüler wie Nayla und viele andere verdienen es, dass ihre Stimme gehört und ihre Bedürfnisse erfüllt werden. Es ist an der Zeit, dass die Bremer Politik ihre Verantwortung ernst nimmt und die Politik endlich mit Taten hinterlegt.