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Paralympics: Das Team D am Sonntag – 10 Minuten, 2 x Gold

Lesedauer 22 Minuten

Bremen, 02.09.2024 (fs) – Infolge der anhaltenden Niederschläge entschieden die Organisatoren der World Triathlon Union in Absprache mit den lokalen Behörden, die geplanten Para Triathlon-Wettbewerbe zu verschieben. Diese Entscheidung erfolgte um 3:30 Uhr nachts. Sie basierte auf neuesten Messungen der Wasserqualität der Seine, die ein Schwimmen ausschlossen. Die Gesundheit der Athleten stand im Vordergrund dieser Entscheidung.

Para-Triathletin Elke van Engelen / Foto: © Jörg Schüler / DBS

Die unerwartete Absage kam, obwohl die vorherigen Indikatoren positiv waren. Die gemessenen Werte überschritten nur knapp die Grenzwerte. Bundestrainer Tom Kosmehl erfuhr von der Absage nach dem Aufwachen durch seinen Wecker um 4 Uhr morgens. Er betonte die Notwendigkeit, die Wettkämpfe zu verschieben und äußerte sich zuversichtlich über die Durchführung am folgenden Tag. Das Wetter sei nun stabil.

Martin Schulz, zweifacher Paralympics-Gewinner, zeigte sich überrascht über die Anwesenheit seines Trainers beim Erwachen. Er versuchte, weiterzuschlafen, um Energie für die bevorstehenden Herausforderungen zu sammeln. Schulz nahm die Situation gelassen auf und betonte die Wichtigkeit, nicht zu verkrampfen. Er und sein Team hoffen auf die Austragung der Wettbewerbe am Montag.

Para Sportschützen Hiltrop und Liestmann trotz Aus „nicht enttäuscht“

Bei den Paralympics in Châteauroux, Frankreich, erlebten Natascha Hiltrop und Tjark Liestmann eine Herausforderung. Sie traten im Luftgewehr liegend an, konnten sich jedoch nicht für das Finale qualifizieren. Hiltrop, die Paralympics-Siegerin von Tokio, verpasste den Einzug ins Finale um nur 0,2 Ringe und erreichte den neunten Platz. Liestmann, der zum ersten Mal teilnahm, belegte den dreizehnten Platz mit 632,5 Ringen.

Hiltrop erzielte in sechs Serien von je zehn Schüssen insgesamt 633,6 Ringe. Jarko Mylly aus Finnland, der Achtplatzierte, erreichte 633,8 Ringe und qualifizierte sich somit knapp vor Hiltrop für das Finale. Trotz starker Phasen und drei Serien mit jeweils 106 Ringen konnte Hiltrop ihren Titel nicht verteidigen. Die ebenfalls erzielten 104er Serien waren ausschlaggebend für das Ergebnis. Liestmann, der Neuling, zeigte eine solide Leistung mit 632,5 Ringen. Er beendete seine ersten Paralympischen Spiele und zog ein positives Fazit. „Ich bin zufrieden“, erklärte Liestmann. „Es ist dasselbe Ergebnis wie bei der EM 2024, das mir den Quotenplatz beschert hat. Auch wenn ich während des Schießens teilweise merklich nervöser war als sonst, war es ein geiles Gefühl hier einen guten Wettkampf abgeliefert zu haben. Für das Finale waren es leider ein paar 10,0 und 10,1 zu viel.“

Natascha Hiltrop / Foto: © Mathias Schulz / DBS

Para Sportschießen-Bundestrainer Rudi Krenn äußerte sich ebenfalls positiv über die Leistungen seiner Athleten. „Beide haben wirklich stark geschossen“, sagte Krenn. „Natascha hat gekämpft wie ein Löwe. Ihr fehlten dann nur 0,2 Ringe. In der Leichtathletik würden wir bei einem Sprintergebnis von einem Unterschied im Bereich der Hundertstel sprechen.“ Liestmann habe sich ausgezeichnet präsentiert. „Er ist erst seit zwei Jahren bei uns im Kader und hat einen ganz tollen Job gemacht. Seine Leistungskurve geht seither stark nach oben. Das freut mich“, fügte Krenn hinzu.

Natascha Hiltrop schießt wieder am Dienstag

Am kommenden Dienstag, dem 3. September, wird Natascha Hiltrop, eine herausragende Athletin in der Disziplin des Dreistellungskampfes, im Rahmen der paralympischen Spiele antreten. Mit dem Kleinkaliber-Gewehr wird sie über eine Distanz von 50 Metern ihre Präzision unter Beweis stellen. Die Hoffnungen auf eine Medaille sind berechtigt, da Hiltrops Leistungen in den letzten Monaten, insbesondere in dieser anspruchsvollen Disziplin, beeindruckend waren. Jede Athletin wird in den drei Positionen – kniend, liegend und stehend – jeweils 40 Schüsse abgeben.

Moritz Möbius, ein 25-jähriger Sportschütze aus Gengenbach, hatte am vergangenen Sonntag das Ziel, sich in der Qualifikation der Klasse SH2 einer Medaille anzunähern. Trotz seiner Bemühungen und seines Talents fand er im Châteauroux Shooting Center nicht zu seiner Bestform. Unter den 37 Konkurrenten erreichte er mit 628,9 Ringen lediglich den 31. Platz, was sicherlich hinter seinen Erwartungen zurückblieb.

Das deutsche Team, das in Paris antritt, besteht aus erfahrenen und talentierten Schützen. Natascha Hiltrop, 32 Jahre alt aus Bonn, startet für den SV Lengers. Cliff Junker, 45 Jahre alt aus Suhl, vertritt den Förderverein SSZ Suhl. Tjark Liestmann, 24 Jahre alt aus Buxtehude, schießt für den SV Ladekop. Tobias Meyer, 26 Jahre alt aus Würzburg, tritt für die SG Rimpar an. Moritz Möbius, ebenfalls 25 Jahre alt, kommt aus Gengenbach und repräsentiert den SSV Zell am Harmersbach. Diese Athleten werden ihr Können und ihre Entschlossenheit unter Beweis stellen, um die sportlichen Herausforderungen zu meistern und möglicherweise Medaillen für Deutschland zu gewinnen.

Robert Förstemann und Thomas Ulbricht / Foto: © Oliver Kremer / DBS

Tandem durchbricht Schallmauer

In einer beeindruckenden Vorstellung qualifizierten sich Thomas Ulbricht und Robert Förstemann für das Finale des 1000-Meter-Zeitfahrens bei den Paralympics 2024 in Paris. Sie erzielten eine herausragende Zeit von 59,480 Sekunden. Damit setzten sie sich nicht nur an die Spitze des Teilnehmerfeldes, sondern übertrafen auch den deutschen Rekord um 1,1 Sekunden. Im Vélodrome de Saint-Quentin-en-Yvelines, dem Austragungsort des Wettbewerbs, waren Jubelrufe zu vernehmen, als das Duo die Ziellinie passierte.

Ulbricht kommentierte den Erfolg mit den Worten, dass sie ein deutliches Zeichen gesetzt hätten. Er betonte ihre Präsenz und ihre Fähigkeiten. Förstemann äußerte sich ebenfalls positiv über ihre Leistung. Er hob hervor, dass sie einen ausgezeichneten Lauf hatten und ihre Runden konsequent durchziehen konnten. Die Verbesserung des deutschen Rekords um 1,1 Sekunden sei bemerkenswert. Förstemann erklärte weiter, dass neue Rennanzüge und ein leichteres Rad, sowie das neue 62er-Kettenblatt, zum Erfolg beigetragen hätten. Er äußerte die Hoffnung, dass sie diese Leistung im Finale wiederholen und eine Medaille gewinnen könnten. Er war sich jedoch bewusst, dass die Konkurrenz ebenfalls stark sein würde.

Das britische Tandem Ball/Lloyd erreichte mit der zweitschnellsten Zeit von 59,793 Sekunden das Finale. Die Australier Perris/Zaccaria, mit einer Zeit von 1:00,374, waren das drittschnellste Duo und werden voraussichtlich ebenfalls um eine Medaille kämpfen. Der Endlauf ist für 13:51 Uhr angesetzt.

Katrin Müller-Rottgardt / Foto: © Tom Weller/DBS

Para Leichtathletik: Kein guter Tag

Der Morgen bei den Paralympischen Spielen in Paris erwies sich als herausfordernd für das deutsche Para-Leichtathletikteam. Merle Menje, die Weltmeisterin über 800 Meter, schied bereits in der Vorlaufphase aus. Ebenso erging es Yannis Fischer, dem ehemaligen Weltmeister im Kugelstoßen, der letztlich den sechsten Platz belegte. Katrin Müller-Rottgardt, Spezialistin im Weitsprung, erreichte den fünften Platz, während Nicole Nicoleitzik nach einem missglückten Start im 200-Meter-Lauf auf Rang acht kam. Auch für Max Marzillier, der über 100 Meter antrat, war der Endlauf nicht erreichbar.

Katrin Müller-Rottgardt, die mit einer beachtlichen Saisonbestleistung von 5,28 Metern angereist war, erreichte im Stade de France mit einer Weite von 4,91 Metern den fünften Platz in der Klasse T12. Sie äußerte sich zu ihrer Leistung: „Die Platzierung ist okay, die Weite nicht. Ich hatte mir mehr vorgenommen, aber ich konnte es heute Morgen, aus welchem Grund auch immer, technisch nicht umsetzen.“ Die Bronzemedaille wurde letztendlich mit einer Weite von 5,30 Metern vergeben. Müller-Rottgardt, die bei den Spielen in Rio 2016 eine Bronzemedaille über 100 Meter gewann, bleibt optimistisch: „Wenn mir einer rausrutscht, wäre das durchaus im machbaren Bereich gewesen. Leider sollte es heute nicht sein, aber es kommen ja noch die Sprintdisziplinen.“ Sie fügt hinzu: „Das Finale im Sprint ist auf jeden Fall das Ziel und dann sind wir an den Medaillen ja schon sehr nah dran.“

Yannis Fischer / Foto: © Tom Weller/DBS

Yannis Fischer und Merle Menje enttäuscht

Yannis Fischer, der 2023 in Paris Weltmeister wurde, erlebt seitdem eine herausfordernde Zeit mit Rückenbeschwerden und Problemen an den Bandscheiben. Bei der jüngsten Kugelstoßkonkurrenz der Klasse F40 erreichte er den sechsten Platz. Trotz seiner Enttäuschung über das Ergebnis, fand er lobende Worte für das starke Teilnehmerfeld und die knappen Abstände zwischen den Athleten. Er reflektierte, dass ein einziger weiterer Stoß möglicherweise den Ausschlag für eine Medaille gegeben hätte. Dennoch ist er dankbar für die Teilnahme und zog Positives aus der Erfahrung, insbesondere die Begeisterung des Publikums, das die Paralympics feierte und unterstützte.

Merle Menje, eine ambitionierte Rennrollstuhlfahrerin, äußerte ihre Enttäuschung, nachdem sie im 5000-Meter-Rennen den siebten Platz belegte und in ihrem Vorlauf über 800 Meter ausschied. Trotz ihres Weltmeistertitels im Mai, den sie in Abwesenheit vieler Spitzenathletinnen errang, konnte sie ihre Leistung im entscheidenden Rennen nicht abrufen, was ihr schwerfiel. Die junge Sportlerin vom Stadt-Turnverein Singen, die noch in den Disziplinen 1500 Meter und Marathon antreten wird, betonte die Wichtigkeit, sich von diesem Rückschlag zu erholen und ihre Stärken in den kommenden Wettkämpfen zu zeigen. Sie bleibt entschlossen, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und ihre Ziele zu erreichen.

Nicole Nicoleitzik / Foto: © Tom Weller/DBS

Max Marzillier verpasst den Endlauf und Nicoleitzik wird Achte

Nicole Nicoleitzik erreichte nach einer herausragenden Leistung im Vorlauf über 200 Meter, bei dem sie ihre Saisonbestzeit von 30,88 Sekunden erzielte, das Finale. Als Sechste qualifizierte sie sich für den Endlauf in der Klasse T36. Im Finale erreichte sie mit einer Zeit von 31,72 Sekunden den achten Platz. Trotz des Ergebnisses blickt Nicoleitzik positiv auf ihre Leistung. Sie ist stolz darauf, das Finale erreicht zu haben, insbesondere angesichts der starken Konkurrenz. Ihre Saisonbestleistung am Vortag betrachtet sie als Höhepunkt, da eine Verbesserung kaum möglich scheint. Das Finale sieht sie als eine Folge unglücklicher Umstände, nachdem sie sich am Start erschreckte und stolperte. Nicoleitzik ist entschlossen, diesen Vorfall hinter sich zu lassen und konzentriert sich nun auf die bevorstehenden 100 Meter.

Max Marzillier, der bei seinem Paralympics-Debüt antrat, verfehlte knapp den Einzug in den 100-Meter-Endlauf der Klasse T13 mit einer Zeit von 11,46 Sekunden. Die Erfahrung war für ihn neu und aufregend, da er eine solch beeindruckende Atmosphäre zuvor noch nie erlebt hatte. Marzillier, der seinen 22. Geburtstag feierte, wird am Donnerstag in seiner Spezialdisziplin, den 400 Metern, im Finale antreten. Er nimmt wertvolle Erkenntnisse aus seinem 100-Meter-Lauf mit und plant, die gewonnene Lockerheit zu bewahren, um seine beste Leistung im Finale zu erbringen.

Jubel über Bronze bei Tandem-Fahrer Ulbricht und Förstemann

Bei den Paralympischen Spielen 2024 in Paris erzielten Thomas Ulbricht und sein Guide Robert Förstemann einen bemerkenswerten Erfolg. Sie errangen die Bronzemedaille im 1000-Meter-Zeitfahren. Ihre Leistung war herausragend, insbesondere nachdem sie bereits in der Qualifikation einen neuen deutschen Rekord aufgestellt hatten. Im Finale erreichten sie eine Zeit von 59,862 Sekunden. Damit mussten sie sich nur zwei britischen Teams geschlagen geben, die noch schneller waren.

Das Saint-Quentin-en-Yvelines Velodrome war Schauplatz dieser spannenden Wettkämpfe. Die Atmosphäre war elektrisierend, als Ulbricht und Förstemann ihre Ehrenrunden drehten. Sie hielten die deutsche Fahne hoch und wurden vom Publikum gefeiert. Ulbricht äußerte seine Bewunderung für Förstemanns Leistung. Er betonte, dass sie konstant unter einer Minute geblieben seien und zwei hervorragende Rennen gefahren hätten. Ihre Zufriedenheit und der Stolz auf die gewonnene Bronzemedaille waren deutlich spürbar.

Ulbricht, Wähner, Förstemann / Fotos: © Oliver Kremer / DBS

Das britische Tandem James Ball und Steffan Lloyd gewann die Goldmedaille mit einer Zeit von 58,964 Sekunden. Neil Fachie und Matt Rotherham, ebenfalls aus Großbritannien, sicherten sich Silber mit einer Zeit von 59,312 Sekunden. Förstemann teilte seine Emotionen und erinnerte an seine frühere Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen. Er schätzte die gemeinsame Leistung mit Ulbricht und hob hervor, dass Ulbricht erst seit drei Jahren Radsport betreibt. Förstemann lobte Ulbrichts beeindruckende Geschwindigkeit von 70 km/h auf der Bahn.

Förstemann reflektierte auch über seine persönliche Vergangenheit. Er erinnerte an die knapp verpasste Medaille bei den Paralympics in Tokio. Damals fehlten ihm und seinem Partner Kai Kruse nur acht Hundertstel zur Medaille. Er gab zu, dass sie in Paris durchaus Chancen auf Gold gehabt hätten. Trotzdem empfand er den Moment der Medaillenvergabe als sehr besonders und war sichtlich gerührt.

Die Qualifikation ließ bereits auf mehr hoffen

Bereits am frühen Sonntagmorgen zeichnete sich ab, dass die Leistungen diesmal herausragend sein würden. Während der Qualifikationsrunden setzten sich die beiden Athleten mit Bestzeiten an die Spitze und qualifizierten sich mit einem neuen deutschen Rekord von 59,480 Sekunden für das Finale. Dies markierte einen bedeutenden Meilenstein, da sie das angestrebte Ziel, die 60-Sekunden-Marke zu unterbieten, erreichten. Markus Wähner, der Disziplintrainer für Bahnradfahren, betonte vor dem Wettkampf, dass es nicht mehr um Taktik gehe, sondern darum, dass die Sportler in beiden Rennen ihr Bestes geben sollten. Es galt auch, ein Zeichen an die Konkurrenz zu senden.

Die Grundlage für diesen Erfolg legten Ulbricht und Förstemann über Monate hinweg, indem sie kontinuierlich Fortschritte machten. Bei der Bahnrad-Weltmeisterschaft 2024 in Rio de Janeiro errangen sie die Bronzemedaille und stellten eine neue persönliche Bestleistung auf. Das Team arbeitete eng mit den Athleten zusammen, um die Rennanzüge zu optimieren und das Fahrrad um etwa drei Kilogramm leichter und effizienter zu gestalten. Für die Paralympics hatten sie zudem eine Innovation parat: Sie setzten erstmalig ein 62er-Kettenblatt ein. Förstemann erklärte, dass diese Maßnahmen wie Puzzleteile zusammenwirkten und sie nun dort angelangt seien, wo sie sein wollten.

Die Bahnrad-Wettbewerbe endeten somit auf einem hohen Niveau. Nachdem Pierre Senska und Maike Hausberger in den 3000-Meter-Rennen jeweils den vierten Platz belegten und Hausberger im 500-Meter-Einzelzeitfahren eine Bronzemedaille gewann, kann das Team stolz auf seine Leistungen blicken. Nun richtet sich der Fokus des deutschen Para-Radsport-Nationalteams auf die bevorstehenden Straßenwettbewerbe. Die Zeitfahren beginnen am kommenden Mittwoch, dem 4. September.

Miller war der Garant für den ersten Sieg Deutschlands

In einem spannenden Aufeinandertreffen in Paris errang die deutsche Damen-Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft einen beeindruckenden Sieg. Sie setzte sich mit 67:55 gegen Japan durch, wobei die einzelnen Viertelergebnisse 16:15, 35:25 und 49:46 lauteten. Die Begegnung fand in der renommierten Arena Bercy statt, wo Mareike Miller und Chihiro Kitada, die Kapitäninnen ihrer jeweiligen Teams, herausragende Leistungen zeigten. Insbesondere Miller, die 34-jährige Deutsche, lieferte bei ihren vierten Paralympics eine Leistung auf Weltklasseniveau ab. Sie erzielte 39 Punkte, sicherte 18 Rebounds und gab acht Assists, was ihr ein sogenanntes „Double-double“ in den statistischen Werten einbrachte.

Mareike Miller siegt mit Deutschland. / Foto: © Kevin Voigt / DSB

Das deutsche Team begann das wichtige Vorrundenspiel dominant, obwohl die japanische Mannschaft bis zur Mitte des zweiten Viertels mithalten konnte. Kurz vor der Halbzeitpause deutete beim Stand von 33:24 alles auf einen sicheren Spielverlauf für das deutsche Team hin. Lisa Bergenthal konnte sechs Sekunden vor der Halbzeitsirene den Vorsprung auf 35:25 ausbauen.

Nach der Pause kamen die Spielerinnen aus Japan besser ins Spiel und verkürzten den Rückstand zügig auf 39:34. Doch dann übernahm Chihiro Kitada das Ruder im dritten Viertel. Ihr gelangen vier Dreipunktewürfe, die maßgeblich zur zwischenzeitlichen Führung von 41:43 beitrugen. Der deutsche Bundestrainer Dirk Passiwan reagierte schnell, unterbrach den Lauf der Japanerinnen mit einer Auszeit und brachte Svenja Mayer zurück ins Spiel. Die deutsche Mannschaft zeigte sich entschlossen und konterte mental stark. Nathalie Passiwan, Lisa Bergenthal und erneut Mareike Miller sorgten innerhalb einer Minute für einen Spielstand von 47:43. Dieser Vorsprung erwies sich als vorentscheidend und wurde souverän auf 55:46 ausgebaut.

Nun warten die amtierenden Weltmeisterinnen und Paralympics-Siegerinnen aus den Niederlanden

Am Montagabend steht das deutsche Damenteam vor einer bedeutenden Herausforderung. Im letzten Spiel der Gruppenphase treffen sie auf die Niederlande. Der Gegner ist nicht nur Weltmeister, sondern auch Paralympicssieger von Tokio. Gleichzeitig wird Japan gegen die USA antreten. Der deutsche Bundestrainer Dirk Passiwan äußerte sich zu den bisherigen Spielen. Er betonte, dass das Ziel war, defensiv stark zu beginnen und Druck auszuüben. Dies sei erfolgreich umgesetzt worden. In der Offensive wurde die Aufstellung variiert, um die optimale Strategie gegen Japan zu entwickeln. Obwohl im dritten Viertel durch intensive Angriffe der japanischen Mannschaft kurzzeitig Unruhe entstand, gelang es dem deutschen Team, sich neu zu organisieren. Sie errangen einen wichtigen psychologischen Sieg. Für das bevorstehende Spiel gegen die Niederlande plant Passiwan, mit einer ebenso starken Teamleistung den Gegner zu fordern. Die Entschlossenheit des Teams ist spürbar, und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

Die Deutsche Mannschaft

Mareike Miller (39, Doneck Dolphins Trier), Svenja Mayer (10, RSV Bayreuth), Lisa Bergenthal (10, Köln 99ers), Catharina Weiß (4, UCAM Murcia BSR), Anne Partwald (2, Briantea ´84 Cantu), Nathalie Paßiwan (2, Doneck Dolphins Trier), Maya Lindholm (BG Baskets Hamburg), Amanda Fanariotis (RSKV Tübingen), Marie Kier (RSB Thuringia Bulls), Lilly Sellak (RSV Bayreuth), Svenja Erni (n.e., Doneck Dolphins Trier), Vanessa Erskine (n.e., Hannover United).

Hermine Krumbein und Jan Helmich / Foto: © Florian Schwarzbach / DSB

Mixed-Zweier im Para Rudern holt Bronze

Bei den Paralympischen Spielen errangen Hermine Krumbein und Jan Helmich eine Bronze-Medaille. Dies geschah in der Disziplin Para Rudern, Mixed-Zweier. Ihre Freude war groß, denn es war ihre erste Medaille bei einer Paralympics-Teilnahme. Sie erreichten das Ziel mit einer geringen Differenz. Nur zwölf Hundertstelsekunden trennten sie vom Silberrang.

Ein weiteres deutsches Team, der Mixed-Vierer mit Steuerfrau, zeigte ebenfalls eine beeindruckende Leistung. Sie verfehlten das Podium nur knapp. Ein minimaler Unterschied von sechs Hundertstelsekunden entschied hier. Beide Teams haben mit ihren Leistungen eindrucksvoll bewiesen, dass sie zur Weltspitze gehören. Ihre Errungenschaften sind ein Beleg für die Stärke und den Ehrgeiz des deutschen Para-Ruderteams.

Rollstuhlrugby: Deutschland enttäuscht gegen Frankreich

Die deutsche Rollstuhlrugby-Nationalmannschaft verbleibt in gespannter Erwartung ihres ersten Triumphes bei den Paralympics. Eine Niederlage musste das Team im ersten von zwei entscheidenden Platzierungsspielen hinnehmen. Als nächstes steht die Begegnung mit dem Team aus Dänemark an.

Michael Volter. / Foto: © Oliver Kremer

Im Rahmen der Paralympischen Spiele konnte die deutsche Rollstuhlrugby-Nationalmannschaft im ersten Platzierungsspiel keinen Erfolg verbuchen. In der nahezu ausverkauften Pariser Champ-de-Mars-Arena, die 8100 Zuschauer fasst, unterlag das von Christoph Werner trainierte Team dem Europameister Frankreich mit einem Endstand von 48:54. Die Punkteverteilung während des Spiels war 9:15, 24:29 und 33:41. Josco Wilke erzielte mit 17 Trys die meisten Punkte für Deutschland, gefolgt von Michael Volter mit 8 Trys. Die französischen Gastgeber hingegen konnten sich auf Jonathan Hivernat und Sébastian Verdin verlassen, die beide jeweils 20 Trys beisteuerten.

In der hitzigen Atmosphäre der Pariser Arena, wo die französischen Fans ihr Team mit anhaltenden Gesängen unterstützten, konnte die Mannschaft des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) zunächst mit einem Try in Führung gehen. Doch in den folgenden Minuten leistete sich die deutsche Auswahl gravierende Ballverluste und Ungenauigkeiten beim Passspiel. Der Europameister nutzte diese Schwächen konsequent aus und ließ Deutschland mit einem Zwischenstand von 5:9 deutlich hinter sich. Zum Ende des ersten Viertels lag das Team um Trainer Christoph Werner mit 9:15 im Rückstand. Werner äußerte sich enttäuscht über den Spielbeginn: „Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Von der Leistung meiner Mannschaft bin ich im ersten Viertel enttäuscht.“

Mascha Mosel. / Foto: © Oliver Kremer

Bremerin Mascha Mosel war der Lichtblick des Spiels

Nach einem anfänglichen Rückstand von sechs Punkten im ersten Viertel, gelang es der deutschen Mannschaft, sich teilweise zu erholen. Sie entschied den zweiten Durchgang knapp für sich, mit einem Ergebnis von 15:14. Eine durchschlagende Aufholjagd blieb jedoch aus. Ein positiver Aspekt war der Einsatz von Mascha Mosel gegen Ende des Spiels durch Trainer Werner. Sie erzielte zwei Trys, die sogar Applaus von den französischen Fans ernteten. Mosel beschrieb das Erlebnis als unglaublich und betonte die beeindruckende Lautstärke in der Halle.

Das finale Spiel der Paralympics sieht die DBS-Mannschaft am Montag, den 2. September, um 11:30 Uhr, gegen das Nachbarland Dänemark antreten. Es geht um den siebten Platz. Mosel äußerte den Wunsch nach Revanche für die Niederlage bei der Europameisterschaft und betonte die Bedeutung dieses Spiels. Die deutsche Mannschaft hatte zuvor das Podium verpasst und den vierten Platz belegt. Werner unterstrich ebenfalls die Wichtigkeit des siebten Platzes als versöhnlichen Abschluss. Er hob hervor, dass die Mannschaft auf dem achten Platz der Weltrangliste steht. Beide hoffen, dass sie durch ihre Leistung Interesse für ihren Sport wecken und die Anzahl der Spieler erhöhen können.

Thomas Wandschneider / Foto: © Mika Volkmann

Para-Badminton: Thomas Wandschneider spielt um Bronze

In einem hart umkämpften Halbfinalmatch musste sich Thomas Wandschneider geschlagen geben. Mit deutlichen Satzergebnissen von 1:21 und 10:21 unterlag er Mo Qu Zi. Dieser Athlet aus China ist bereits zweifacher Paralympicssieger. Wandschneider erkannte an, dass ein Sieg einem Wunder gleichgekommen wäre. Nach dem Spiel äußerte er sich entsprechend. Christopher Skrzeba, der Bundestrainer, räumte ein, dass er für den 22-jährigen Gegner keine wirksame Strategie entwickeln konnte. Er lobte dessen nahezu perfekte Technik und außergewöhnliche Schnelligkeit. Diese Faktoren machten das Ergebnis vorhersehbar.

Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf das bevorstehende Bronzematch am Montag. Wandschneider wird dort auf Jaegun Jeong treffen. Dieser koreanische Spieler verlor das andere Halbfinale. In früheren Begegnungen konnte Wandschneider bereits Siege gegen Jeong verbuchen. Er ist zuversichtlich, auch dieses Mal eine erfolgversprechende Taktik zu finden. Die Trainer werden sicherlich ebenfalls ihre Überlegungen beitragen. Das Match findet um 10:10 Uhr in der Porte de la Chapelle Arena statt. Sollte Wandschneider gewinnen, würde er Geschichte schreiben. Er wäre der erste deutsche Badmintonspieler, der eine olympische oder paralympische Medaille erringt.

Deutsche Sitzvolleyballer im Halbfinale

Deutschlands Paralympische Sitzvolleyballmannschaft hat einen bemerkenswerten Erfolg erzielt. Sie sicherte sich vorzeitig einen Platz im Halbfinale durch einen beeindruckenden 3:1-Sieg gegen die Ukraine. Mit diesem Ergebnis, das sich aus den Satzergebnissen 25:14, 22:25, 25:17 und 25:18 zusammensetzt, hat das Team sein angestrebtes Minimalziel erreicht. Dies markiert die erste Halbfinalteilnahme bei den Paralympics seit einem Zeitraum von zwölf Jahren. Vor dem letzten Gruppenspiel ist das Weiterkommen bereits gesichert, ein Umstand, der die Hoffnungen des Teams widerspiegelt.

Bundestrainer Christoph Herzog äußerte sich sehr zufrieden über die Leistung seiner Mannschaft. Er betonte, dass das Ziel war, die ersten beiden Spiele zu gewinnen, um eine entspannte Begegnung mit dem Iran zu ermöglichen. Mit Blick auf das bevorstehende Spiel gegen den Weltmeister und Weltranglistenersten Iran, das am Dienstag um 12 Uhr stattfindet, steht nicht nur der Gruppensieg auf dem Spiel, sondern auch die Herausforderung, gegen den herausragenden Spieler Morteza Mehrzadselakjani anzutreten, der mit einer beeindruckenden Körpergröße von 2,46 Metern aufwartet.

Heiko Wiesenthal im Block / Foto: © Florian Schwarzbach / DBS

Deutsche Mannschaft kann an das Brasilien-Match anknüpfen

Die deutsche Mannschaft konnte an ihre starke Leistung im Spiel gegen Brasilien anknüpfen, das sie mit 3:0 für sich entschieden hatte. Nach einem anfänglichen Gleichstand von 5:5 gelang es dem Team, sich abzusetzen und den Vorsprung stetig zu vergrößern. Dominik Albrecht zeichnete sich als bester Punktelieferant aus, indem er sechs Treffer erzielte und sowohl durch seine Schlagkraft als auch in der Blockabwehr überzeugte.

Im zweiten Satz jedoch fand die deutsche Mannschaft nicht zu ihrer gewohnten Form zurück und tat sich schwerer, ähnlich wie im Spiel gegen Brasilien. Die ukrainische Mannschaft, die durch zahlreiche Trainingslager und Testspiele eine enge Freundschaft mit den deutschen Spielern pflegt, konnte mit einer Serie von vier Punkten einen Vorsprung erarbeiten. Trotz eines zwischenzeitlichen Rückstands gelang es den Ukrainern, ihren zweiten Satzball zum 25:22 zu verwandeln. In dieser Phase mangelte es Deutschland an der nötigen Effektivität im Abschluss, was zu vielen Fehlern führte und phasenweise eine hektische Spielweise zur Folge hatte.

Das Momentum war auf deutscher Seite

Die ukrainische Mannschaft zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Eigenschaft aus: Sie mobilisieren ihre Kräfte schnell und sind sofort voll einsatzbereit. Herzog hob hervor, dass der Verlust des zweiten Satzes eher auf das eigene Team zurückzuführen war als auf die Gegner. Er betonte, dass er zu keinem Zeitpunkt nervös war. Die Vorbereitung auf beide möglichen Aufstellungen war umfassend, und die Spieler haben die Situation mit Bravour gemeistert.

Der Gewinn des Satzes schien den Ukrainern zunächst Auftrieb zu geben. Die deutschen Spieler jedoch fanden im dritten Satz zu ihrer Form zurück. Nach einem ausgeglichenen Start zogen sie ab dem Stand von 7:7 davon und bauten ihren Vorsprung auf bis zu acht Punkte aus. Francis Tonleu sicherte schließlich mit dem zweiten Satzball den Satzgewinn zum 25:17 und damit die 2:1-Führung.

Das Blatt hatte sich gewendet, und das Momentum lag nun bei den Deutschen. Im vierten Satz erwies sich das flexible deutsche Angriffsspiel als entscheidender Vorteil. Die Mannschaft baute ihren Vorsprung stetig aus und gewann schließlich mit 25:18. Nach dem Spiel gaben die Spieler ihrer Freude freien Lauf. Dominik Albrecht äußerte seinen Stolz über das Erreichen des Halbfinales. Für ihn hatte der Sieg gegen die Ukraine eine besondere Bedeutung, da seine Lebensgefährtin aus der Ukraine stammt und ihm von der Tribüne aus zujubelte. Er gestand, dass es aufgrund seiner persönlichen Verbindung nicht leicht sei, gegen die Ukraine zu gewinnen. In der ukrainischen Mannschaft dienen zwei Soldaten.

Nach zwei Niederlagen spielt das Team im letzten Gruppenspiel um den dritten Platz in Gruppe B. Die ersten beiden Mannschaften jeder Vorrundengruppe qualifizieren sich für das Halbfinale. Die Sieger der Halbfinalspiele treten im Finale um den Titel an, während die Plätze drei bis sieben in weiteren Spielen ermittelt werden.

Tanja Scholz / Foto: © Mathias Schulz / DBS

Doppel-Gold für Deutschland im Para Schwimmen

In einem bemerkenswerten Zeitfenster von zehn Minuten, zwischen 19:17 und 19:27 Uhr, entfaltete sich in der La Défense Arena ein magisches Geschehen. Tanja Scholz, die an den Paralympischen Spielen teilnahm, errang auf der Distanz von 150 Metern Lagen in der Klasse SM4 die Goldmedaille. Es waren ihre ersten Spiele, und sie krönte sich sogleich zur Paralympics-Siegerin. Dieser Triumph markierte nicht nur die erste Goldmedaille für die deutsche Para-Schwimm-Mannschaft, sondern auch für das gesamte Team D bei den Paralympics. Ute Schinkitz, die Bundestrainerin, äußerte ihre Freude mit den Worten: „Wir hatten mit Maurice Wetekam schon das erste Edelmetall überhaupt für Deutschland. Und jetzt haben wir auch noch die erste Paralympics-Siegerin – besser geht’s nicht!“

Nur der Auftakt

Doch dies war lediglich der Auftakt zu weiteren magischen Momenten, die sich kurz vor 19:30 Uhr am Sonntagabend ereigneten. Josia Topf erreichte als Erster das Ziel auf der gleichen Distanz in der Klasse SM3 und sicherte damit die zweite Goldmedaille für das deutsche Schwimmteam.

Tanja Scholz beschrieb ihre Eindrücke vom Finale: „Es hat alles gepasst. Rücken ist immer beschissen, aber dann kam die Wende und Brust ging erstaunlich gut. Ich hatte Kraft und konnte gegenhalten. Ich habe die neben mir gesehen und wollte zeigen, was ich kann – und es hat gereicht“ Das Rennen gestaltete sich als eine eindrucksvolle Aufholjagd. Nach der ersten Wende lag Scholz auf dem vierten Platz, nach 100 Metern noch auf dem dritten. Doch auf den letzten 50 Metern im Freistil überholte sie ihre Gegner und war unaufhaltsam. Sie benötigte 2:51,31 Minuten für die 150 Meter Lagen, ein paralympischer Rekord! Dass sie tatsächlich die erste Medaille für Deutschland gewonnen hatte, wurde ihr erst nach dem Anschlag bewusst: „Ich habe angeschlagen und gedacht, dass sie (Natalia Butkova) vorne ist. Dann habe ich gesehen, dass die gar nicht strahlt und damit habe ich es begriffen..“ Für Butkova blieb die Silbermedaille.

Die Bedeutung des ersten deutschen Goldes für Scholz? Sie beschreibt es als einen persönlichen Triumph, der das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit und Hingabe widerspiegelt. Es ist ein Meilenstein, der nicht nur für sie, sondern auch für das gesamte Team von großer Bedeutung ist.

Ehemann Björn immer an der Seite von Tanja

Tanja Scholz, stets unterstützt von ihrem Ehemann Björn, erlebt bei jedem Start seine unverzichtbare Hilfe. Er hat persönliche Opfer gebracht, seine Arbeitszeit verringert, um Tanja zu Trainings und ins Camp zu begleiten, was sich nun auszahlt. Emotional bewegt war die Szene in der Mixed Zone, wo Michael „Michi“ Pechtl, Bundestrainer für Analysen, der eng mit Scholz zusammengearbeitet hat, sie in die Arme schloss. Gleichzeitig zeigte sich Bundestrainerin Ute Schinkitz, die Björn Scholz mit Tränen in den Augen umarmte, tief berührt. „Vor vier Jahren war ich in der Klinik und dachte, mein Leben wäre vorbei. Jetzt sitze ich hier und habe Gold gewonnen, da kommen mir die Tränen“, offenbarte die bewegte Paralympics-Siegerin.

Ein kleiner Wehmutstropfen bleibt nach dem 150-Meter-Lagen-Wettkampf: Gina Böttcher, die am Morgen eine persönliche Bestleistung erzielte und diese im Finale noch übertraf, verpasste die Bronze nur knapp um 18 Hundertstel Sekunden an die Brasilianerin Lidia Vieira da Cruz.

Josia Topf / Foto: © Mathias Schulz / DBS

Josia Topf hat sich stets zurückgekämpft

Josia Topf erlebte bei den 150 Meter Lagen (SM3) ein Wechselbad der Gefühle. Der 21-jährige Erlanger startete stark und führte nach den ersten 50 Metern Rückenschwimmen. Doch während des Rennens holten die australischen Konkurrenten Ahmed Kelly und Grant Patterson auf. Topf beschrieb die ersten 50 Meter als schnell und rhythmisch. Er bemerkte jedoch bei der Wende, dass seine Gegner näher waren als erwartet. Trotzdem blieb er konzentriert, achtete auf seine Technik und schwamm kraftvoll weiter. Auf den letzten 50 Metern gab er alles, um Kelly einzuholen, was ihm mit enormem Einsatz gelang.

Nachdem er das Ziel erreicht hatte, war sich Topf zunächst unsicher über den Ausgang des Rennens. Er fragte seinen Freund Patterson, wer gewonnen hatte. Patterson antwortete mit einem knappen „Du!“. Topf hatte nicht nur Patterson, der Bronze gewann, sondern auch Kelly, der Silber holte, überholt. Mit einer Zeit von 3:00,16 Minuten erreichte Topf eine persönliche Bestleistung. Diese Leistung ist besonders bemerkenswert, da der Jurastudent in den letzten drei Jahren schwere persönliche Verluste hinnehmen musste. Er sprach offen über die Herausforderungen, denen er sich stellen musste, einschließlich des Todes seines Großvaters im Jahr 2022 und seines Hundes ein Jahr später. Trotz dieser Schicksalsschläge kämpfte er sich immer wieder zurück und blieb seinem Sport treu. Für Topf und seine Familie waren es harte Jahre, doch dieser Erfolg bedeutet ihm sehr viel. Er betont, dass dieser Sieg die vergangenen drei Jahre nicht ungeschehen macht, aber dennoch etwas Großartiges darstellt.

Verena Schott © Ralf Kuckuck / DBS

Schott: Jeden Tag ein bisschen besser

Topf steht vor der Herausforderung der 50-Meter-Strecke, die bereits in den Lagenwettkämpfen beeindruckend war. „Rücken lief extrem gut. Da haben wir ein paar Sachen geändert im Trainingslager, haben den Schwerpunkt etwas tiefer gesetzt. Das ich nicht wie ein Zitteraal oder ein Klappmesser schwimme, sondern schön in der Wellenbewegung. Das hat heute ganz gut geklappt. Ich hoffe, dass ich das morgen auch ins Wasser bringe.“ Topfs Ambition ist es, eine persönliche Bestzeit zu erreichen. „Was dann damit einhergeht, schauen wir mal.“

Verena Schott, die Athletin des BPRSV Cottbus, fühlte sich nach zwei weniger zufriedenstellenden Rennen in Paris aufgrund eines Atemwegsinfekts am Sonntag wieder in besserer Verfassung: „Körperlich habe ich mich heute besser gefühlt. Ich merke, dass es nicht anstrengend war, dass ich locker flockig geschwommen bin und jetzt muss ich überlegen, wie es schaffe, mehr Druck ins Wasser reinzukriegen“, reflektierte Schott nach ihrer Zeit von 1:53,87 Minuten über 100 Meter Brust (SB5).

Mira Jeanne Maack / Foto: © Mathias Schulz / DBS

Im Finale in der La Défense Arena konnte Schott ihre Leistung noch steigern, verbesserte ihre Vorlaufzeit um vier Sekunden und erreichte nach 1:49,35 Minuten als Fünfte das Ziel. Ihre gesteigerte Kontrolle über das Wasser im entscheidenden Lauf zeugt von ihrer Entschlossenheit und Anpassungsfähigkeit.

Maack schwärmt vom Empfang im deutschen Haus

Am vierten Tag des Wettbewerbs eröffnete Mira Jeanne Maack die Teilnahme des deutschen Teams. Die Berliner Athletin, die am Samstag die Bronzemedaille über 100 Meter Rückenschwimmen in der Klasse S8 errang, trat nun in der Disziplin 200 Meter Lagen an. Mit einer Zeit von 3:05,39 Minuten berührte sie die Zielwand und belegte den 13. Platz. „Ich bin nicht zufrieden, das muss man sagen. Ich war fünf Sekunden über meiner Zeit. Ich habe mich hauptsächlich auf die 100 Meter Rücken vorbereitet, aber trotzdem hätte ich jetzt eine bessere Leistung erwartet“, erklärte die 20-jährige Schwimmerin, die nach ihrem ersten paralympischen Medaillengewinn zahlreiche Nachrichten erhalten hatte.

Selbst der Bundespräsident, Frank-Walter Steinmeier, übermittelte seine Glückwünsche über eine Instagram-Story. Maack plant, sich in den nächsten Tagen zu erholen und viel zu schlafen. Am Montag wird sie beim Berliner Abend im Deutschen Haus zugegen sein, wo sie bereits am Samstag für ihre Bronzemedaille geehrt wurde. „Es war so, so cool! Es war wie so eine zweite Siegerehrung. Schon bevor ich im Fahrstuhl hochgefahren bin, hab ich alle meinen Namen rufen und brüllen hören.“ Für die verbleibende Zeit in Paris hat Maack sich vorgenommen, ihre Teamkollegen tatkräftig zu unterstützen.

Am folgenden Tag wird sie insbesondere Naomi Maike Schwarz im 50-Meter-Freistil der Klasse S12 und Josia Topf im 50-Meter-Rückenschwimmen der Klasse S3 anfeuern. Ebenso werden Elena Semechin im 50-Meter-Freistil der Klasse S12, Taliso Engel im 50-Meter-Freistil der Klasse S13 und Malte Braunschweig im 50-Meter-Freistil der Klasse S9 in das Becken von Nanterre springen.

Léon Schäfer / Foto: © Tom Weller/DBS

Locker ins 100-Meter-Finale

Im Stade de France zeichnet sich ein aufregendes Ereignis ab. Am Montagabend werden die Sprinter mit Prothesen ihre Schnelligkeit unter Beweis stellen. Um 19:40 Uhr treten die Athleten mit Oberschenkelamputation an, angeführt von Weltmeister Léon Schäfer. Zehn Minuten später folgen die Sportler mit Unterschenkelamputation, darunter der Paralympicssieger Felix Streng und der Weltrekordhalter Johannes Floors.

Diese herausragenden Athleten haben sich bereits für die Endläufe qualifiziert. Schäfer, enttäuscht über seinen vierten Platz im Weitsprung, zeigte sich im Vorlauf überlegen. Mit einer Zeit von 12,11 Sekunden erreichte er als Schnellster das Finale in der Klasse T63. Streng und Floors, die jeweils Zweite in ihren Vorläufen wurden, treten mit Zeiten von 10,79 bzw. 10,92 Sekunden im Finale der Klasse T64 an.

Schäfer äußerte sich zuversichtlich über seine Leistung. Er betonte, dass er sein Potenzial noch nicht voll ausgeschöpft habe. Mit Blick auf den kommenden Wettkampf sagte er, dass er den Fokus voll und ganz auf die 100 Meter legen werde. Streng, der seinen Paralympicstitel verteidigen möchte, erwartet ein spannendes Rennen. Er ist überzeugt, dass die Konkurrenz im Finale stark sein wird. Floors teilte seine Begeisterung und merkte an, dass viele Athleten Chancen auf einen Podiumsplatz hätten. Er freut sich darauf, seine Bestleistung zu zeigen und die außergewöhnliche Atmosphäre zu genießen.

Felix Streng / Foto: © Tom Weller / DBS

Mit Erkältung auf Platz 5 geworfen

Bei ihren fünften Olympischen Spielen verfehlte Francès Herrmann knapp die Chance auf ihre vierte Medaille. Nachdem sie bereits eine Silbermedaille in Peking im Diskuswurf und jeweils eine Bronze- und Silbermedaille in Rio und Tokio im Speerwurf gewonnen hatte, erreichte die Athletin aus Cottbus diesmal den fünften Platz. Mit einer Weite von 17,18 Metern lag sie zunächst nur zwei Zentimeter hinter der Bronzemedaille. Doch dann übertraf Dayna Crees aus Australien mit einem Ozeanien-Rekord von 17,65 Metern die Leistung von Herrmann und sicherte sich den dritten Platz.

Obwohl Herrmann in der Lage ist, solche Weiten zu werfen, beeinträchtigte eine Krankheit in der Woche vor dem Wettkampf ihre Leistungsfähigkeit. Sie äußerte sich enttäuscht über ihre Leistung, zeigte sich jedoch dankbar für die Unterstützung ihres Teams, das es ihr ermöglichte, an den Start zu gehen. Trotz der fehlenden Frische und Spritzigkeit bestätigte sie, dass ihr Leistungsniveau grundsätzlich für einen Medaillenkampf ausreicht. Herrmann lobte zudem die Atmosphäre des Events und erwähnte die besondere Unterstützung durch ihre Eltern, die mit selbstgestalteten T-Shirts anwesend waren. Sie betonte, wie bedeutend es sei, dass die Sportlerinnen und Sportler solch eine Anerkennung erfahren und von den Zuschauern gefeiert werden.

Laura Burbulla strahlt nach Debüt und Foerder wird Siebte über 200 Meter

Laura Burbulla, die neunzehnjährige Athletin des VfL Wolfsburg, zeigte sich in der Mixed Zone überwältigt von Freude. Ihre Augen funkelten, als sie ihre Erlebnisse teilte: „Die Lautstärke der Anwesenden, die Anwesenheit meiner Familie und Freunde – es war ein unvergessliches Erlebnis.“ Sie beschrieb, wie die Unterstützung ihr einen zusätzlichen Schub verlieh. Ein Lächeln zierte durchgehend ihr Gesicht, angetrieben durch die Begeisterung der Zuschauer. Applaus und Winken der Menge machten den Moment für sie perfekt.

Bei ihrem Debüt auf internationaler Bühne erreichte Burbulla mit einer Weite von 3,95 Metern den siebten Platz in der Klasse T37. Sie äußerte sich zufrieden über ihre Leistung unter Druck und gab zu, dass eine Weite von vier Metern wünschenswert gewesen wäre. Dennoch sieht sie das Ergebnis positiv und fühlt sich motiviert, ihre sportliche Laufbahn fortzusetzen. Sie betonte, dass jeder Athlet solche Momente wieder erleben möchte.

Isabelle Foerder, die an ihren sechsten Paralympischen Spielen teilnahm, konnte ihr Glück kaum verbergen. Nachdem sie in der Klasse T35 über 200 Meter in 34,39 Sekunden den siebten Platz belegte, erklärte sie: „Das Publikum hat mich regelrecht durch das Stadion getragen.“ Obwohl sie sich gut fühlte, spiegelte die Zeit nicht ihre Zufriedenheit wider. Mit einem klaren Plan für die kommenden Tage in Paris, nämlich Shopping, blickte sie optimistisch in die Zukunft.

Die deutsche Para-Leichtathletik hofft nach drei Tagen intensiven Wettbewerbs auf die erste Medaille. Die Erwartungen sind hoch, dass dieser Moment am Montag eintreten wird. Andreas Walser wird vormittags im Weitsprung antreten, während Niko Kappel, der Weltrekordhalter, als Topfavorit im Kugelstoßen um 12:15 Uhr seinen Einsatz hat. Zudem wird Merle Menje um 11:35 Uhr im Vorlauf über 1500 Meter starten. Die 100-Meter-Läufe am Abend versprechen mit Léon Schäfer sowie Felix Streng und Johannes Floors weitere Höhepunkte.

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