Bremen, 23.08.2024 (fs) – In der Zeit vom 28. August bis zum 8. September 2024 wird Paris Gastgeber der Paralympischen Spiele sein. Es wird erwartet, dass 4.400 Athleten, die zu den Besten der Welt zählen, an diesem herausragenden Ereignis teilnehmen werden. Diese Sportler, die trotz ihrer Behinderungen Höchstleistungen erbringen, werden in 549 Wettbewerben antreten, die sich über 22 Sportarten erstrecken. Die deutsche Delegation, bestehend aus nahezu 300 Mitgliedern, wird in der französischen Hauptstadt vertreten sein. Im Rahmen der Paralympischen Spiele erhalten die Athleten des deutschen Teams seelsorgerische Betreuung. Diese wird von Vertretern der katholischen und evangelischen Kirchen angeboten. Elisabeth Keilmann, Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, und Christian Bode, Pfarrer der EKD, sind in Paris vor Ort.
Sie begleiten die Sportlerinnen und Sportler während des Wettbewerbs. Ihre Anwesenheit zielt darauf ab, den Sportlern sowohl geistigen als auch emotionalen Beistand zu leisten. Dies unterstreicht die Bedeutung der Seelsorge im Sport, insbesondere bei internationalen Wettkämpfen, wo der Druck und die Erwartungen hoch sind. Seelsorger schaffen eine förderliche Atmosphäre. Diese unterstützt Athleten, sich auf Wettkämpfe zu fokussieren. Gleichzeitig fördern sie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen sportlichem Ehrgeiz und persönlicher Gesundheit. Sie sind entscheidend für die mentale Stärke und das Wohlbefinden der Sportler. Ihre Arbeit trägt wesentlich zur Leistungsfähigkeit bei.. Sie sind nicht nur für die Athleten, sondern auch für deren Familien und Freunde jederzeit ansprechbar. Sie werden Gottesdienste abhalten, Rückzugsmöglichkeiten schaffen und als Notfallseelsorger in Krisensituationen zur Verfügung stehen.
Mehr als nur ein offenes Ohr
Das ökumenische Seelsorgeteam, repräsentiert durch Elisabeth Keilmann und Christian Bode, bietet mehr als nur ein offenes Ohr und aufmerksame Augen. Sie schaffen einen Raum für Stille und Dialog, für Begleitung und Gebet. Dies ermöglicht es den Teammitgliedern, zur Ruhe zu kommen, Erfahrungen auszutauschen und neue Kraft zu schöpfen. Ein Gottesdienst wird im Deutschen Haus gefeiert, und jeden Freitag wird ein Abendgebet im Paralympischen Dorf angeboten. Darüber hinaus bereiten die Seelsorger täglich geistliche Impulse vor, die über die Team-App im Bereich des Seelsorge-Teams abgerufen werden können. Diese Option ermöglicht es den Teammitgliedern, den Tag mit einem Bibelvers, inspirierenden Worten oder einem Segen zu beginnen. So starten sie motiviert und positiv in neue Herausforderungen. Es fördert den Zusammenhalt und die persönliche Entwicklung innerhalb des Teams.
Kraftvolles Zeichen für Inklusion
Die Paralympischen Spiele symbolisieren weit mehr als nur sportliche Wettkämpfe. Paris setzt ein starkes Zeichen für Inklusion. Dies soll das Bewusstsein für diese Schlüsselthematik schärfen. Die Paralympics sollen verstärkt aufklären und gesellschaftlichen Wandel anstoßen. Ziel ist es, Chancengleichheit in allen Lebensbereichen zu unterstützen. Wir streben danach, jedem Menschen mit Offenheit und Empathie zu begegnen. Dabei rücken wir ihn in den Mittelpunkt unserer Anstrengungen, unterstreicht Keilmann.
Dr. Thorsten Latzel, Präses und Sportbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche im Rheinland, betont die Normalität von Behinderungen. Sie sind kein Randphänomen, sondern ein integraler Bestandteil des menschlichen Lebens. Diese Perspektive fördert ein inklusives Verständnis, das Vielfalt und Einzigartigkeit wertschätzt. Es ist von großer Bedeutung, dass unsere Gesellschaft lernt, dies als Selbstverständlichkeit zu akzeptieren. Sport und Kirchen können gleichermaßen einen unverzichtbaren Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft leisten. Es erfüllt mich mit Freude, dass bei den Planungen in Paris die Olympischen Spiele und die Paralympics stets gemeinsam bedacht wurden. Möge Gott die Athletinnen und Athleten segnen, auf dass sie herausragende Leistungen vollbringen und bereichernde Begegnungen erleben dürfen.
Wertschätzung von Athleten mit Behinderungen
Dr. Stefan Oster SDB, Bischof und Sportbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz, sieht in den Paralympics ein Musterbeispiel für gelungene Inklusion. Er betont, dass diese Veranstaltung zeigt, wie Sport Barrieren überwinden kann. Die Paralympics fördern die Anerkennung und Wertschätzung von Athleten mit Behinderungen. Sie sind ein Zeichen für Fortschritt und Gleichberechtigung im sportlichen Wettbewerb. Nach Ansicht des Bischofs tragen sie maßgeblich zu einer inklusiven Gesellschaft bei. Er betont, dass die olympische Bewegung und der Hochleistungssport für Athleten mit Behinderungen zugänglich sind. Die Paralympischen Spiele rücken diese Sportler ins Rampenlicht. Dies dient als Inspiration für viele Menschen, sich ambitionierte Ziele zu setzen und neue Lebensziele anzustreben.
Sport überwindet zahlreiche Grenzen und Barrieren. Er fördert zentrale Werte unserer Gesellschaft wie Fairness, Solidarität und internationale Verbundenheit. Bischof Oster betont die einzigartige Würde des Menschen. Diese Würde ist laut christlichem Verständnis jedem Individuum eigen. Sie ist unabhängig von persönlichen Eigenschaften, Fähigkeiten oder Erfolgen in Wettbewerben. So wird jedem Menschen eine unverkennbare Wertigkeit zuteil. Dies wird durch die Paralympics eindrucksvoll belegt.