Werde Mitglied bei uns und unterstütze unsere Arbeit!

Wir freuen uns über jede Unterstützung, die unsere Arbeit für Inklusion und Partizipation ermöglicht. Wenn Du Dich aktiv oder finanziell engagieren möchtest, bist Du bei uns herzlich willkommen.

Die Neue Norm: Sendepause für Raul Krauthausen und Jonas Karpa

Lesedauer 2 Minuten

Bremen, 27.09.2024 (fs) – In der jüngsten Ausgabe des Bayern 2 Podcasts wird eine Sendepause für die Moderatoren Raúl Krauthausen und Jonas Karpa eingelegt, um Raum für ein tiefgründiges Gespräch zu schaffen. Karina Sturm führt ein aufschlussreiches Interview mit den renommierten Journalistinnen Rebecca Maskos und Amy Zayed. Die Diskussion dreht sich um die komplexen Themen der Diskriminierungserfahrungen, der Intersektionalität und des Empowerments von Frauen mit Behinderungen – ein Bereich, der oft übersehen wird, aber von entscheidender Bedeutung für die Gleichstellung ist.

Rebecca Maskos

Rebecca Maskos, eine herausragende Persönlichkeit in den Disability Studies, bekleidet eine Professur an der renommierten Alice Salomon Hochschule in Berlin. Ihr akademischer Werdegang umfasst ein Psychologiestudium und eine journalistische Ausbildung, die sie unter anderem als Volontärin bei Radio Bremen absolvierte. Ihre Expertise und ihr Engagement für die Behindertenpolitik kommen auch in ihrer Arbeit als freie Autorin zum Ausdruck. Als Frau mit Kleinwuchs, die im Rollstuhl lebt, setzt sie sich leidenschaftlich für soziale Bewegungen ein und hinterfragt kritisch die Situation von Menschen mit komplexen Mehrfachbehinderungen.

Vor ihrer akademischen Laufbahn engagierte sich Maskos in feministischen und behindertenpolitischen Organisationen und trug als wissenschaftliche Mitarbeiterin an verschiedenen Hochschulen zur Forschung bei. Sie ist Mitbegründerin mehrerer aktivistischer Initiativen, darunter Leidmedien.de, die Zeitschrift „Mondkalb“ und die „Behindert und verrückt feiern Pride Parade“ in Berlin. Ihre Präsenz im digitalen Raum wird durch eine eigene Webseite und eine aktive Instagram-Präsenz ergänzt.

In Zusammenarbeit mit Mareice Kaiser hat sie das provokative Buch „Bist du behindert oder was?“ veröffentlicht und einen aufschlussreichen Essay mit dem Titel „Unlearn Ableismus“ im Sammelband „Unlearn Patriarchy 2“ beigesteuert.

Amy Zayed

Amy Zayed, geboren 1974 in Paderborn, entdeckte bereits im Teenageralter ihre Leidenschaft für den Journalismus, als sie zufällig zum britischen Soldatensender BFBS stieß. Dort sammelte sie bis 2008 wertvolle Erfahrungen als freie Autorin, Reporterin und Redakteurin. Nach ihrem Abitur vertiefte sie ihr Wissen in Englisch, Französisch und Philosophie an der Universität Bielefeld und erweiterte ihre Fähigkeiten durch ein Volontariat beim WDR.

Heute ist Zayed eine gefragte freie Autorin und Redakteurin, die für alle ARD Hörfunkwellen sowie die BBC tätig ist. Ihre Vielseitigkeit zeigt sich auch in ihrer Rolle als Moderatorin des John Sinclair Podcasts für den Verlag Bastei Lübbe seit 2020. Zayeds Engagement und Präsenz erstrecken sich auch auf die sozialen Medien, wo sie auf Instagram aktiv ist und ihre Einsichten und Erfahrungen mit einem breiteren Publikum teilt.

Gewalt und Diskriminierung

Die jüngst ausgestrahlte Episode hat ein kritisches und bedeutsames Thema aufgegriffen: die Gewalt gegen Frauen mit Behinderung. In diesem Zusammenhang wurden zwei wegweisende Studien präsentiert, die im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sowie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durchgeführt wurden. Die erste Studie, verfasst von einem Team aus renommierten Forschern unter der Leitung von Monika Schröttle, beleuchtet die prekären Umstände und den Schutz vor Gewalt in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Die zweite Studie, ebenfalls unter Schröttles Führung, konzentriert sich auf die spezifischen Herausforderungen, denen sich behinderte Menschen in Werkstätten gegenübersehen, insbesondere im Hinblick auf sexuelle Belästigung und Gewalt.

Beide Untersuchungen bieten einen tiefgreifenden Einblick in die erschütternden Realitäten, mit denen Frauen mit Behinderung konfrontiert sind, und unterstreichen die dringende Notwendigkeit, effektive Schutzmechanismen zu implementieren und das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen. Die Studien stellen nicht nur eine fundierte wissenschaftliche Arbeit dar, sondern sind auch ein Aufruf zum Handeln, um die Sicherheit und Würde dieser vulnerablen Gruppe zu gewährleisten. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Ergebnisse dieser Forschungen nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern auch in konkrete politische Maßnahmen umgesetzt werden, um einen nachhaltigen Wandel herbeizuführen und die Rechte von Frauen mit Behinderung zu stärken.


Titelbild: Bayerischer Rundfunk

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.