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Der Cybathlon 2024: Für eine Welt ohne Barrieren

Lesedauer 3 Minuten

Bremen, 26.08.2024 (fs) – Vom 25. bis 27. Oktober öffnet die Swiss Arena in Kloten, unweit von Zürich, ihre Tore für den dritten Cybathlon. Dieser einzigartige internationale Wettbewerb vereint Menschen mit Behinderungen, die mithilfe fortschrittlicher Assistenztechnologien alltägliche Herausforderungen meistern. Die sechs bereits etablierten Disziplinen des Cybathlon wurden für die diesjährige Veranstaltung weiter verfeinert und um zwei innovative Kategorien erweitert. Diese umfassen ein Rennen mit hochentwickelten Sehassistenzsystemen sowie einen Wettkampf mit Assistenzrobotern.

Alltägliche Verrichtungen wie Treppensteigen, Zähneputzen oder Tischdecken stellen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen oft große Herausforderungen dar. Der Cybathlon setzt genau hier an und integriert diese Tätigkeiten in seine Wettkämpfe. Durch den Einsatz von Assistenztechnologien wird Menschen mit Behinderungen eine größere Selbstständigkeit ermöglicht, was wiederum die gesellschaftliche Inklusion fördert. Die ETH Zürich spielt eine zentrale Rolle im Cybathlon, indem sie Betroffene, die sogenannten „Piloten“, mit Forschenden zusammenbringt. Ziel ist es, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die Barrieren abbauen und gleiche Chancen für alle schaffen. Professor Robert Riener von der ETH Zürich, der Gründer des Cybathlon, unterstreicht die Bedeutung dieser Zusammenarbeit: „Inklusion beginnt dort, wo wir helfen Barrieren abzubauen, um gleiche Chancen für alle zu schaffen. Der Cybathlon motiviert Forschende weltweit, vermehrt anwenderorientiert zu arbeiten.“

Der Cybathlon verfolgt das ambitionierte Ziel, die Entwicklung von Assistenztechnologien durch einen internationalen Wettbewerb zu beschleunigen. In diesem Jahr treten etwa 80 Teams aus 26 Ländern in acht Disziplinen gegeneinander an, um Medaillen zu erringen. Die Teilnehmer setzen sich sowohl aus Vertretern der Industrie als auch aus akademischen Einrichtungen zusammen. Die Schweiz ist mit elf Teams vertreten, wobei die ETH Zürich besonders hervorsticht. Zwei ihrer Teams konkurrieren mit innovativen Beinprothesen in der Disziplin „LEG“, während drei weitere Teams mit einer Sehhilfe, einem Assistenzroboter und einem Exoskelett antreten.

Gleich zwei neue Disziplinen am Start

Personen, die eine signifikante Beeinträchtigung ihrer Sehfähigkeit oder einen vollständigen Verlust derselben erleiden, stehen vor der Herausforderung, grundlegende Informationen aus ihrer Umgebung zu entbehren. Erstmals entstand für diese Individuen und ihre spezifischen Bedürfnisse ein neues Fachgebiet. Im Rahmen des Sehassistenz-Wettbewerbs ermöglichen innovative Technologien, wie beispielsweise ein fortschrittlicher Blindenstock, die Übermittlung essenzieller Umgebungsinformationen an die Teilnehmenden. Ziel ist es, ihnen zu ermöglichen, während des Wettbewerbs einen freien Sitzplatz in öffentlichen Verkehrsmitteln zu lokalisieren, das gewünschte Produkt im Ladenregal zu identifizieren oder Farben zu differenzieren.

In einer weiteren neuartigen Disziplin sollen Assistenzroboter Personen mit motorischen Einschränkungen bei der Bewältigung von Aufgaben unterstützen. Die Teilnehmenden kooperieren mit dem Roboter, um beispielsweise diverse Objekte unter Zeitdruck aufzunehmen oder Hindernissen auszuweichen. Robert Riener, der Initiator, betont: „Assistenzroboter haben ein vielversprechendes Potenzial, um Menschen zu unterstützen, die nur sehr wenig oder gar keine Kontrolle über ihre Arme und Beine haben. Deshalb war uns wichtig, dafür eine eigene Disziplin zu schaffen.“ Bei beiden Wettbewerbsdisziplinen erfolgt die Bewertung zunächst nach der korrekten Ausführung einer Aufgabe und anschließend nach der dafür benötigten Zeit.

In der Schweiz und darüber hinaus in der ganzen Welt

Der Cybathlon, ein Event, das Inklusion großschreibt, wird global an neun verschiedenen Standorten, den sogenannten Hubs, ausgetragen. Dies ermöglicht es den Teams, die Herausforderungen vor Ort zu replizieren und somit einigen Teilnehmenden die mühsame Anreise zu ersparen. Ein Beispiel hierfür ist das Team «BeAGain» aus Südkorea, welches parallel zum Hauptevent im Stadion Kloten einen lokalen Cybathlon organisiert. Die Wettkämpfe können von Zuschauern, die im Besitz gültiger Eintrittskarten sind, live miterlebt werden. Audiodeskriptionen in Englisch und Deutsch bieten Menschen mit Sehbehinderung die Möglichkeit, den Veranstaltungen zu folgen. Darüber hinaus sind Übersetzungen in deutscher und internationaler Gebärdensprache verfügbar, um auch Gästen mit Hörbeeinträchtigung ein inklusives Erlebnis zu bieten. Die gesamte Veranstaltung wird zudem über die offizielle Webseite www.cybathlon.com live übertragen.

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