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Wir sind wenige?

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Bremen, 11.08.2024 (fs) – Ende 2023 verzeichnete Deutschland laut Statistischem Bundesamt etwa 7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen. Dies entspricht einem Anstieg von 67.000 Personen oder 0,9 % im Vergleich zum Ende des Jahres 2021, dem Zeitpunkt der vorherigen Erhebung. Schwerbehinderte sind Individuen, denen von den Versorgungsämtern ein Grad der Behinderung von mindestens 50 bescheinigt wurde und die im Besitz eines gültigen Ausweises sind. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung waren zum Jahresende 2023 9,3 % der Menschen in Deutschland schwerbehindert. Männer stellten 50,1 % der schwerbehinderten Bevölkerung dar, während Frauen 49,9 % ausmachten.

Die Altersgruppe der 55- bis 74-Jährigen umfasste fast die Hälfte der schwerbehinderten Personen. Behinderungen treten selten von Geburt an oder im Kindesalter auf, sondern entwickeln sich meist im späteren Lebensverlauf. Zum Jahresende 2023 waren etwa ein Drittel (34 % oder 2,7 Millionen) der schwerbehinderten Menschen 75 Jahre oder älter. Die Altersgruppe von 55 bis 74 Jahren machte knapp die Hälfte (45 % oder 3,6 Millionen) aus. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren bildeten 3 % oder 214.000 der schwerbehinderten Bevölkerung.

91 Prozent der schweren Behinderungen durch Krankheiten verursacht

Krankheiten waren die Ursache für fast 91 % der schweren Behinderungen. Etwa 3 % der Behinderungen waren angeboren oder manifestierten sich im ersten Lebensjahr. Unfälle oder Berufskrankheiten waren für 1 % der Fälle verantwortlich. Die restlichen 5 % der Behinderungen hatten andere Ursachen. Diese Zahlen verdeutlichen die Prävalenz von Behinderungen im Alter und die Bedeutung von Krankheiten als Hauptursache für schwere Behinderungen. Sie unterstreichen die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen und unterstützenden Diensten für die betroffene Bevölkerung.

Mehr als die Hälfte der Menschen mit Schwerbehinderung, nämlich 58 %, weisen körperliche Beeinträchtigungen auf. Eine Betroffenheit der inneren Organe oder Organsysteme ist bei 26 % der Fälle zu verzeichnen. Funktionseinschränkungen der Arme und/oder Beine sind bei 11 % der Betroffenen festgestellt worden, während Beeinträchtigungen der Wirbelsäule und des Rumpfes bei weiteren 10 % vorliegen. Visuelle Behinderungen, wie Blindheit oder Sehbeeinträchtigungen, machen 4 % der Fälle aus. Ebenso leiden 4 % unter auditiven oder kommunikativen Störungen, wie Schwerhörigkeit, Gleichgewichtsproblemen oder Sprachstörungen. Der Verlust einer oder beider Brüste stellt bei 2 % der Betroffenen die primäre Ursache der Schwerbehinderung dar.

Höchster Behinderungsgrad bei als einem Fünftel der Menschen mit Behinderungen

Geistige oder psychische Beeinträchtigungen sind bei 15 % der Menschen mit Schwerbehinderung diagnostiziert worden, wobei zerebrale Störungen in 9 % der Fälle vorliegen. Bei den verbleibenden 19 % der Betroffenen ist die Art der schwersten Behinderung nicht näher spezifiziert.

Ein signifikanter Anteil der Schwerbehinderten, nämlich mehr als ein Fünftel, hat vom zuständigen Versorgungsamt den höchsten Behinderungsgrad von 100 zuerkannt bekommen. Ein weiteres Drittel, 35 %, weist einen Behinderungsgrad von 50 auf. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung und Unterstützung von Menschen mit Schwerbehinderung, um eine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu gewährleisten. Die Datenbasis bietet eine wichtige Grundlage für die Entwicklung zielgerichteter Maßnahmen und die Bereitstellung von Ressourcen, die auf die spezifischen Bedürfnisse dieser Personengruppe abgestimmt sind.

Methodik

Die Datenerfassung zur Statistik von Personen mit Schwerbehinderung findet alle zwei Jahre statt, wobei der 31. Dezember als Stichtag dient. Zur Ermittlung des Prozentsatzes der schwerbehinderten Menschen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung werden Daten verwendet, die auf der Bevölkerungsfortschreibung basieren. Diese wiederum gründet auf den Ergebnissen des Zensus aus dem Jahr 2011. Durch diese methodische Vorgehensweise ist es möglich, präzise und aktuelle Informationen über die demografische Entwicklung dieser Bevölkerungsgruppe zu erhalten. Diese Daten sind essentiell, um die Bedürfnisse schwerbehinderter Menschen besser zu verstehen und entsprechende Unterstützungsmaßnahmen zu planen und umzusetzen.

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