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Start-up ebnet Weg für digitalen Inklusionsassistenz

Lesedauer 2 Minuten

Bremen, 04.08.2024 (fs) – An der OTH Regensburg hat sich ein innovatives Gründer-Team formiert, welches die Arbeitswelt revolutioniert. Johannes und Katharina Dotzler, gemeinsam mit Tobias Hiebl, haben die digitale Plattform inklusionsmatch ins Leben gerufen. Diese zielt darauf ab, Unternehmen bei der gezielten Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Ein Exist-Gründerstipendium ermöglichte den Aufbau eines starken Netzwerks. Dieses Netzwerk demonstriert eindrucksvoll, dass Inklusion für alle Beteiligten von Vorteil ist.

In Deutschland leben 7,8 Millionen schwerbehinderte Menschen. Viele von ihnen sind arbeitswillig. Die Statistiken zeigen jedoch einen deutlichen Handlungsbedarf auf. Im Jahr 2021 entrichteten 106.781 von 174.919 Betrieben eine Ausgleichsabgabe. Der Grund: Sie erfüllten nicht die vorgeschriebene Beschäftigungsquote für Menschen mit Behinderungen. Das Start-Up inklusionsmatch, eine Ausgründung der OTH Regensburg, möchte hier ansetzen und Veränderungen herbeiführen.

Das Team, bestehend aus dem Wirtschaftsinformatiker Johannes Dotzler, dem Betriebswirt Tobias Hiebl und der Erzieherin Katharina Dotzler, erhielt ein Exist-Gründungsstipendium. Dieses Stipendium in Höhe von 130.000 Euro diente der Realisierung ihrer sozialen Unternehmensidee. Ihr Engagement zeigt, dass soziale Innovationen und unternehmerischer Erfolg Hand in Hand gehen können.

Digitales Inklusionsmanagement als Ziel

Die Verwirklichung von Inklusion erfordert Beständigkeit und kreatives Denken. Johannes Dotzler erläutert, dass genau hier unser Beitrag liegt: Wir streben danach, digitales Inklusionsmanagement für Firmen zugänglich zu machen. Unser Ziel war stets deutlich: Wir wollen das inklusive Engagement von Unternehmen gemäß dem Neunten Sozialgesetzbuch (SGB IX) fördern. Dies beginnt mit der Erkundung von Möglichkeiten, Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsprozess zu integrieren. Tobias Hiebl, Mitbegründer, fügt hinzu, dass wir im folgenden Schritt Firmen dabei unterstützen, Arbeitsstellen so zu gestalten, dass sie den individuellen Bedürfnissen der Personen entsprechen. Werkstätten und Inklusionsbetriebe für Menschen mit Behinderungen sollen aufzeigen, welche Aufgaben sie übernehmen und ausführen können. Letztendlich soll eine digitale Plattform das Zusammenführen dieser Möglichkeiten erleichtern.

Der einjährige Förderzeitraum war für das Gründerteam eine Zeit intensiven Lernens. Die Darstellung des Nutzens unserer Dienstleistung, inklusionsmatch, verlangte nicht nur eine Präzisierung unserer Methodik, sondern offenbarte auch die Vielfalt der zu berücksichtigenden Positionen, Funktionen und Akteure. Dazu zählen beispielsweise Inklusionsbeauftragte und Vertretungen für Schwerbehinderte. Katharina Dotzler betont, dass auch die Einbindung externer Institutionen, wie die Integrationsfachämter, notwendig ist. Trotz Hindernissen ließen sich die Exist-Stipendiaten nicht entmutigen. Sie gewannen das Vertrauen von Fachverbänden und -vereinigungen, bauten ein Netzwerk von Partnern auf und fanden durch Messen, Tagungen und Konferenzen Anschluss an das Fachpublikum.

Inklusion als Gewinn

Das Team betont, dass die intensiven Interaktionen und das Feedback von potenziellen Kundinnen, Kunden sowie Fachexpertinnen und -experten im Förderzeitraum äußerst wertvoll waren. Diese Rückmeldungen führten dazu, dass Gespräche mit Vertretern öffentlicher und privater Einrichtungen eine Erweiterung des Angebots von inklusionsmatch bewirkten. Es wurde deutlich, dass Organisationen und Unternehmen eine umfassendere Analyse und Beratung benötigen. Dies umfasst die Identifikation von Inklusionszielen, die Entwicklung einer Strategie, die Erkundung von Inklusionsmöglichkeiten und die Initiierung entsprechender Maßnahmen, die über die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen hinausgehen.

Die Integration dieser Kompetenz, Inklusion als Mehrwert in die Gesamtstrategie von Unternehmen und Behörden einzubeziehen, stellt für Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker, Projektleiterin und fachliche Mentorin, den bedeutendsten Erfolg und das Fundament für zukünftige Gründungsschritte dar.

Das Exist-Gründungsstipendium, ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, unterstützt durch den Europäischen Sozialfonds, hat inklusionsmatch maßgeblich gefördert. Die Antragstellung erfolgte mit Unterstützung und Beratung durch das Start-up Center der OTH Regensburg. Die Ausgründung der Geschäftsidee ist für dieses Jahr geplant, und die ersten Schritte in diesem Prozess sind bereits erfolgreich unternommen worden.


Foto: Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker (vorne) stand dem Team von inklusionsmatch, Katharina Dotzler (von links), Tobias Hiebl und Johannes Dotzler, beratend zur Seite. / Bildrechte: OTH Regensburg

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