Bremen, 31.08.2024 (fs) – Im Para Tischtennis-Doppelwettbewerb erzielten Valentin Baus und Thomas Schmidberger einen bemerkenswerten Erfolg. Sie gewannen die Silbermedaille und holten somit die zweite Medaille für Deutschland. Im Finale standen sie den chinesischen Top-Spielern gegenüber. Trotz eines starken Auftritts unterlagen sie Panfeng Feng und seinem Team mit 0:3. Die Satzergebnisse lauteten 9:11, 5:11 und 6:11. Entschlossen konzentrieren sich Baus und Schmidberger nun auf die kommenden Einzelwettbewerbe.
Eine Ehrenrunde war der verdiente Lohn für die Leistung von Baus und Schmidberger. Trotz der Niederlage im Finale ließen sie es sich nicht nehmen, diese zu absolvieren. Die Unterstützung der zahlreichen deutschen Fans in der Arena Süd war ihnen gewiss. Die Anfeuerungsrufe hallten durch die Arena, auch wenn es gegen das starke chinesische Duo in der Klasse MD8 nicht zum Sieg reichte.
Freude und Enttäuschung liegen ganz dicht beisammen
Schmidberger äußerte sich nach dem Spiel: „Natürlich ist der Gewinn einer paralympischen Silbermedaille ein schönes Gefühl, auch wenn es gerade schwer ist, sich zu freuen, weil das Spiel nach 45 Minuten aus war“ Für ihn war es die sechste Silbermedaille bei seinen vierten Spielen. „Die Chinesen waren auf der einen Seite übermächtig, doch wir haben nicht unsere beste Leistung gezeigt.“
Baus teilte diese gemischten Gefühle: „Es sind zwei sehr gute Spieler und wenn Kleinigkeiten nicht stimmen, wird das direkt ausgenutzt. Wir haben nicht die nötige Qualität in die Bälle bekommen. Wir wissen, dass es großartig ist, was wir geleistet haben, aber wir hätten besser spielen können. Das ärgert mich.“
Nur dreißig Minuten nach Spielende nahmen Baus und Schmidberger ihre Silbermedaillen in Empfang. Sie lächelten bereits wieder und feierten ihren Erfolg. DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher, Chef de Mission Dr. Karl Quade, Generalsekretär Stefan Kiefer und zahlreiche Delegationsmitglieder waren zugegen. Ein beeindruckender Fanblock aus Deutschland feierte die beiden Athleten. Die gesamte Halle applaudierte den Medaillengewinnern. Für Baus war es ein besonderer Moment, da es seine erste paralympische Medaille war.
Chinesen waren zu stark
In einer bisher nicht dagewesenen Konstellation trafen die Spieler im Doppel aufeinander, nachdem sie bereits zahlreiche Einzel-Duelle bestritten hatten. Das Finale begann sofort mit einem Schlagabtausch auf höchstem Niveau. Die chinesischen Spieler legten furios los und sicherten sich rasch eine 4:1-Führung. Doch das deutsche Duo Baus und Schmidberger ließ sich nicht abschütteln, glich zum 4:4 aus und ging dann sogar mit 8:7 in Führung. Die Gegner aus China setzten Deutschland jedoch unter Druck, provozierten Fehler und entschieden den Satz für sich.
Im zweiten Satz wiederholte sich das Szenario: China startete mit einer beeindruckenden 7:1-Führung. Angesichts der starken Leistung der Asiaten mussten die Deutschen ein hohes Risiko eingehen, welches leider selten belohnt wurde. Feng, der Paralympics-Superstar mit sieben Goldmedaillen, und sein Partner Cao punkteten konsequent. Obwohl Baus und Schmidberger zwei Satzbälle abwehrten, ging der Durchgang nach nur sieben Minuten an die Chinesen.
Der dritte Satz begann vielversprechend für das deutsche Team, das nun ebenfalls mehr riskierte. Sie hielten den Satz bis zum Stand von 4:4 offen. Doch bei 4:6 und 5:9 gerieten sie entscheidend ins Hintertreffen. Cao und Feng hatten bei 10:5 fünf Matchbälle zur Verfügung und nutzten gleich die erste Gelegenheit, um das Match zu gewinnen.
Fünf-Satz-Matches im Viertel- und Halbfinale
Im Verlauf des Turniers zeigten die deutschen Athleten beeindruckende Leistungen. Sie setzten sich in zwei hart umkämpften Fünf-Satz-Matches durch. Zunächst triumphierten sie über die EM-Dritten Abdullah Öztürk und Nesim Turan. Anschließend errangen sie einen weiteren Sieg gegen die chinesischen Kontrahenten Fu Liu und Xiang Zhai. Beide Male endete das Match mit einem knappen 3:2.
Die Freude über diese Erfolge ist groß, doch die Sportler möchten den Moment zunächst auskosten und den Sieg gebührend feiern. Ab morgen richten sie ihren Blick wieder nach vorn, denn die Einzel-Wettbewerbe stehen an. „Wir sind einfach noch nicht fertig hier“, betont der Paralympicssieger von Tokio, Baus. „Das Turnier ist noch nicht vorbei und wir werden im Einzel wieder angreifen.“
Bronze für Maike Hausberger
Bei den Paralympics 2024 in Paris erzielte Maike Hausberger, die 29-jährige deutsche Para Radsportlerin, einen bemerkenswerten Erfolg. Im Velodrom von Saint-Quentin-en-Yvelines sicherte sie sich über 500 Meter die Bronzemedaille. Ihre Zeit von 38,358 Sekunden brachte ihr den dritten Platz ein. Dies ist die dritte Medaille für das deutsche Team bei diesen Spielen.
Überwältigt von Emotionen, äußerte Hausberger ihre Freude. „Es ist einfach überwältigend! Mir fehlen ein bisschen die Worte. Endlich ist die Medaille da. Die Farbe ist mir fast egal“, teilte sie mit. Ihre Familie unterstützte sie vor Ort, was den Moment noch besonderer machte. „Heute Abend wird gefeiert“, fügte sie hinzu. Ihr Trainer, Markus Wähner, lobte ihre Leistung und ihren Ehrgeiz.
Amanda Reid aus Australien gewann Gold und Wangwei Qian aus China sicherte sich Silber. Die Zeiten wurden aufgrund der Klassenvereinigung angepasst, wobei Hausbergers Zeit einen Faktor von 94,5% erhielt.
Hausbergers Debüt bei den Paralympischen Spielen war beeindruckend. Sie zeigte bereits in der Qualifikation ihre Stärke und setzte im Finale noch einen drauf. Zuvor hatte sie im 3000-Meter-Verfolgungsrennen einen Weltrekord aufgestellt. Trotz eines knappen Verpassens des Podiums im ersten Wettkampf, triumphierte sie letztendlich mit Bronze.
„Beim Sprint muss ab der ersten Sekunde in der Startmaschine bis zum Schluss alles passen. Je kürzer die Distanz ist, desto schwieriger und weniger einschätzbar ist es“, erklärte Hausberger. „Bei den Spielen in London und Rio war ich noch als Küken in anderen Disziplinen dabei. Hier in Paris ist die Sehnsucht nach einer Medaille groß. Ich bin durch die Zusammenlegung der Startklassen immer ein wenig im Nachteil, es macht mich stolz, dass ich es trotzdem geschafft habe.“
Senska will sich Medaille holen
Pierre Senska, Teamkollege in der Klasse C3, verfehlte zwar knapp den Einzug ins Finale, zeigte jedoch auf der 1000-Meter-Strecke eine beeindruckende Leistung. Mit einer Zeit von 1:11,449 Minuten im Zeitfahren erreichte der Berliner das Ziel und bewies seine ausgezeichnete Form. Angesichts seiner aktuellen Leistungen kann er optimistisch in die bevorstehenden Straßenwettkämpfe blicken, die am Mittwoch, dem 4. September, beginnen. Senska äußerte sich sehr zufrieden über seine Leistungen auf der Bahn und betonte, dass die Zeiten über 3000 Meter seine gute Form bestätigen. Er konzentriert sich nun auf das anstehende Straßenzeitfahren. Nach Abschluss der Bahnwettbewerbe mit einem vierten Platz über 3000 Meter und zwei persönlichen Bestleistungen lobte Senska die fantastische Atmosphäre in der ausverkauften Halle und das enthusiastische französische Publikum.
Im Jahr 2024 erreichte Senska bei drei Zeitfahrwettbewerben zweimal das Podium und gewann eine WM-Bronzemedaille. Er sieht gute Chancen für weitere Erfolge in Paris. „Bei meinen dritten Spielen benötige ich einen ausgezeichneten Tag auf der Straße, um die Medaille zu erringen“, erklärte er. Senska wird zusammen mit Hausberger und anderen nominierten deutschen Athleten an den Straßenwettbewerben der kommenden Woche teilnehmen. Dort kämpfen sie um paralympisches Edelmetall. Auch die Rekordteilnehmer der Paralympics, Andrea Eskau im Handbike und Michael Teuber, werden antreten.
Die Bahnwettbewerbe enden diesen Sonntag. Ein weiteres Highlight für das deutsche Team ist der Auftritt von Thomas Ulbricht und seinem Guide Robert Förstemann in ihrer Spezialdisziplin, dem 1000-Meter-Zeitfahren.
Rennrollstuhlfahrerin Merle Menje: Siebte über 5000 Meter
Merle Menje blickte mit einer Mischung aus Enttäuschung und Entschlossenheit auf ihr erstes Finale im renommierten Stade de France zurück. Der siebte Platz über die Distanz von 5000 Metern entsprach nicht den hohen Erwartungen der jungen Athletin. Lindy Ave, Nele Moos und Friederike Brose erreichten nicht das Finale im 100-Meter-Lauf der Klasse T38. Spannung bot der Abend dennoch, insbesondere durch den Weitsprung. Hier rückte der zweifache Weltmeister Léon Schäfer in den Fokus. Gleichzeitig bereitete sich Jule Roß intensiv auf das bevorstehende 400-Meter-Finale vor. Nicole Nicoleitzik beendete den Tag mit ihrem Vorlauf über 200 Meter.
Die Athletin vom Stadt-Turnverein Singen äußerte sich schmerzlich über ihre Leistung: „Es tut ganz schön weh, dass ich gar kein Wörtchen vorne mitreden konnte, das war definitiv nicht der Plan“ Trotz ihres Titels als Vize-Weltmeisterin über 5000 Meter bei der Weltmeisterschaft in Kobe, musste sie sich heute, in Abwesenheit der Top 5 des Paralympics-Finals, geschlagen geben. „Es war nicht so langsam da vorne mit paralympischem Rekord. Ich hätte mir ein bisschen mehr Anschluss gewünscht, ein bis drei Plätze weiter vorne wäre schon drin gewesen, aber heute hat einfach die Kraft dazu gefehlt. Dass ich am Ende überrundet werde – das sollte nicht so sein.“
Trotz der Niederlage richtet Menje ihren Blick bereits auf die bevorstehenden Herausforderungen. Am folgenden Sonntag wird sie in den Vorläufen über 800 Meter antreten, wo sie als amtierende Weltmeisterin gilt. Auch für ihre bevorzugten Strecken, die 1500 Meter und den Marathon, ist die 20-Jährige angemeldet. Obwohl die Enttäuschung noch nachhallt, zeigt sich die Athletin aus Gottmadingen zuversichtlich: „Die 800 Meter sind etwas ganz Neues für den Kopf, ein frischer Start – von daher versuche ich, morgen besser zu machen, was heute nicht geklappt hat.“
T38-Trio im 100-Meter-Vorlauf raus
Im Rahmen der Vormittagswettkämpfe über 100 Meter der Klasse T38 erlebte ein deutsches Trio trotz guter Leistungen das Ausscheiden in den Vorläufen. Diese Klasse erfuhr in Paris eine Aufwertung, als Karen Palomeque aus Kolumbien mit einem neuen Weltrekord von 12,26 Sekunden triumphierte. Lindy Ave, die im Mai bei der Weltmeisterschaft den vierten Platz belegte, erreichte mit einer Saisonbestzeit von 13,08 Sekunden den elften Platz. Nele Moos steigerte ihre persönliche Bestmarke um sieben Hundertstel auf 13,38 Sekunden und wurde Dreizehnte. Friederike Brose, die zum ersten Mal bei den Paralympics antrat, erreichte mit einer Zeit von 13,80 Sekunden den sechzehnten Platz. Für alle drei Athletinnen stehen noch die jeweiligen Spezialdisziplinen aus. Ave ist die amtierende Paralympicssiegerin über 400 Meter, Moos gewann die Bronzemedaille im Weitsprung bei der WM 2023 in Paris, und Brose hat ihre Stärken ebenfalls im Weitsprung.
Frust bei Neele Moos
Lindy Ave äußerte sich zufrieden über ihre Zeit, insbesondere nach einer zweijährigen Wettkampfpause aufgrund einer Babypause. Sie betonte, dass das Training hauptsächlich auf die 400 Meter ausgerichtet war. Ihr Ziel sei es, das Finale zu erreichen und sich auf die 400 Meter zu verbessern. Nele Moos zeigte sich trotz einer Bestzeit unzufrieden mit ihrem Start und der Anfangsphase des Rennens. Sie merkte an, dass sie normalerweise nicht die Schnellste am Start sei, obwohl sie dies intensiv trainiert habe. Die Tatsache, dass sie im Block hängen blieb, frustrierte sie. Trotzdem beschrieb sie die Atmosphäre als einzigartig und hob die Begeisterung des Publikums hervor, die so intensiv war, dass sie ihre eigene Stimme nicht hören konnte. Friederike Brose, die jüngste Teilnehmerin mit 17 Jahren, teilte ihre Begeisterung und den Wunsch, sofort ein weiteres 100-Meter-Rennen zu laufen. Sie beschrieb ihre Erfahrung als unglaublich aufregend und versprach, im Weitsprung alles zu geben und noch bessere Leistungen zu erbringen.
Bronze für Mira Jeanne Maack
Mira Jeanne Maack, die strahlende Athletin, äußerte sich nach dem Gewinn ihrer ersten paralympischen Medaille mit berechtigtem Stolz über ihre Leistung. „Ich wusste, dass die Möglichkeit zu einer Medaille da war. Aber es geschafft zu haben, mit dieser guten Zeit – das ist nochmal etwas ganz anderes“, so Maack. Im Im Wettbewerb der Klasse S8 über 100 Meter Rücken erzielte sie den dritten Platz. Dabei stellte sie mit einer Zeit von 1:18,36 Minuten einen neuen deutschen Rekord auf. Schon am Morgen hatte Maack mit 1:19,69 Minuten beeindruckt. Diese Zeit verbesserte sie im Finale um 1,33 Sekunden.
Die 20-jährige Athletin aus Berlin, die schon bei der Weltmeisterschaft 2022 in Madeira erfolgreich war, tritt am Sonntag wieder an. Dort hatte sie eine Bronzemedaille über dieselbe Distanz und Silber über 200 Meter Lagen gewonnen. „Ich habe meinZiel erreicht, ich habe drei Jahre dafür trainiert“, reflektierte Maack. Die Athletin Viktoria Ishchiulova aus dem NPA-Team sicherte sich die Silbermedaille mit einer Zeit von 1:14,97 Minuten, während Alice Tai aus Großbritannien mit einem paralympischen Rekord von 1:09,06 Minuten die Goldmedaille gewann.
„Einfach krass“
Am Samstag erlebte Maack ihre Premiere in Paris und zeigte sich von der Atmosphäre in der stets gefüllten Arena von Nanterre überwältigt. „Die Stimmung hier in der Halle ist super, einfach krass. Es ist so laut. Vor allem, wenn Franzosen schwimmen. Das pusht einen auf jeden Fall noch mehr“, erklärte sie. Mit Blick auf den bevorstehenden Wettkampf über 200 Meter Lagen in der Klasse SM8 in der La Défense Arena, äußerte Maack die Hoffnung, ihre persönliche Bestzeit zu unterbieten und die Drei-Minuten-Marke zu knacken.
Naomi Maike Schwarz: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich überhaupt hier stehe“
Naomi Maike Schwarz, Schwimmerin des SC Potsdam, erlebte in der La Défense Arena eine Atmosphäre, die unvergesslich war. Sie erinnerte sie an die Spiele in Rio. In Paris, wie auch dort, trug die Energie des Publikums sie, besonders neben Gastgeberland-Athleten. Trotz Depression, die sie von Tokio fernhielt, bewies Schwarz Resilienz. Sie kehrte zum Wettkampfsport zurück und erreichte die Wettkämpfe in Paris. Ein beeindruckendes Comeback für die in Yokohama geborene Athletin.
Gegen Ängste ankämpfen
Die Schwierigkeiten, die sie überwinden musste, waren enorm. Schwarz gestand, dass sie nicht erwartet hatte, überhaupt an den Start gehen zu können. Besonders in den Stunden vor dem Wettkampf musste sie gegen ihre Ängste ankämpfen und die in der Therapie erlernten Strategien anwenden. Gemeinsam mit ihrem Trainer Maik Zeh arbeitete sie akribisch an der Bewältigung ihrer Sorgen und Gedanken. Diese Vorbereitung zahlte sich aus: Am Samstag qualifizierte sie sich souverän für das Finale und schwamm dort zu einem neuen deutschen Rekord. Mit einer Zeit von 1:15,08 Minuten übertraf sie ihre eigenen Erwartungen und erfüllte sich einen lang gehegten Wunsch.
Der Erfolg am Samstag bedeutete für Schwarz mehr als nur eine sportliche Leistung; es war ein bedeutender Schritt zurück zur Normalität. Ihre Ziele bleiben unverändert: sich dem Wasser zu stellen, trotz der Schwierigkeiten, die dies für sie persönlich bedeutet. Der Kampf gegen Angst und Selbstzweifel ist ein ständiger Begleiter in ihrem Leben, und bei großen Veranstaltungen wie diesen wird die Bewältigung dieser Herausforderungen noch anspruchsvoller. Doch Schwarz zeigt, dass sie bereit ist, diese zu meistern und sich immer wieder selbst zu übertreffen. Ihre Entschlossenheit und ihr Mut sind eine Inspiration für viele und ein Beweis dafür, dass man auch nach Rückschlägen Großes erreichen kann.
Premiere für die jüngste Athletin im Team D Paralympics
Am Samstag war es ein historischer Tag für das deutsche Schwimmteam. Die 14-jährige Johanna Döhler, als jüngstes Mitglied, startete erstmals bei den Paralympischen Spielen. Ihr Debüt markierte einen bemerkenswerten Moment, sowohl für sie persönlich als auch für das Team. Dieser Tag wird sicherlich als ein bedeutender in die Annalen des Sports eingehen. Sie trat im 400-Meter-Freistil der Klasse S13 an und erreichte mit einer Zeit von 5:10,84 Minuten den neunten Platz.
„Es war total aufregend, ich hatte vorher richtig Gänsehaut. Auch bei den anderen Läufen. „Es war ein bemerkenswerter Augenblick, die Wettkampfstätte zu betreten“, äußerte sich die Athletin, deren Aufregung am Vorabend des Ereignisses spürbar war. Am Dienstag, den 3. September, wird Döhler in der Disziplin 200-Meter-Lagen der Klasse SM13 antreten. Zwei Tage später, am 5. September, wird sie im 100-Meter-Brustschwimmen ihre sportlichen Qualitäten erneut in Paris demonstrieren.
Der vierte Tag der Para-Schwimmwettbewerbe kündigt sich als ereignisreich an. Fünf deutsche Sportler werden in der La Défense Arena in Nanterre ins Rennen gehen. Verena Schott tritt im 100-Meter-Brustschwimmen der Klasse SB6 an. Tanja Scholz und Gina Böttcher konkurrieren in der 150-Meter-Lagen-Konkurrenz der Klasse SM4. Mira Jeanne Maack wird in der Klasse SM8 über 200 Meter Lagen antreten, und Josia Topf wird in der Klasse SM3 über 150 Meter Lagen die Anfeuerungen des Publikums erleben. Die Teilnehmer sind motiviert, sich von der Energie der Zuschauer inspirieren zu lassen und streben nach Spitzenleistungen in ihren Kategorien.
Rollstuhltennisspielerin Katharina Krüger chancenlos
Katharina Krüger, die einzige Vertreterin Deutschlands im Rollstuhltennis bei den Paralympischen Spielen in Paris, musste sich bereits in der Auftaktrunde geschlagen geben. Sie traf auf Diede de Groot, die Erstplatzierte der Weltrangliste und unbestrittene Favoritin, und erlitt eine Niederlage mit den Sätzen 1:6 und 0:6. Trotz eines vielversprechenden Starts und einer starken Vorhand, die ihr im ersten Satz sogar die Führung einbrachte, konnte Krüger den Schwung nicht beibehalten.
De Groot, die niederländische Athletin, hat mit ihren 23 Grand-Slam-Titeln einen Rekord aufgestellt. Ihre Siegesserie von über 140 Spielen, die von Januar 2021 bis Mai 2024 andauerte, ist beeindruckend. Nach einer kurzen Pause fand sie schnell zu ihrer üblichen Form zurück. Sie dominierte das Spiel mit ihrer gewohnten Stärke. Krüger startete das Match mutig und entschlossen. Sie erkannte jedoch bald die Überlegenheit ihrer Gegnerin. Krüger gab zu, dass man gegen de Groot immer außergewöhnliche Leistungen erbringen muss. Die Begegnung auf dem berühmten Court Suzanne Lenglen in Roland Garros zeigte einmal mehr de Groots überragende Klasse im Damen-Einzel. Krügers Teilnahme an den Paralympics mag kurz gewesen sein, doch ihr Kampfgeist und ihre Leistung bleiben bemerkenswert.
Mutig aber de Groot ist nicht zu schlagen
Katharina Krüger zeigte Mut und Entschlossenheit, als sie auf die kraftvollen Vorhandschläge von de Groot reagierte. Mit beeindruckender Präzision und für viele Zuschauer überraschend, fand sie stets die richtige Antwort. Trotz eines zwischenzeitlichen Rückstands von 3:1 ließ sich Krüger nicht beirren. Sie wurde erneut in die Ecke gedrängt, doch mit einer makellosen Rückhand konterte sie den Angriff. Dieser Schlag wurde von den Zuschauern mit großem Applaus belohnt. De Groot, die Favoritin aus den Niederlanden, beherrschte das Spielgeschehen. Sie baute ihre Führung auf 5:1 aus und sicherte sich mit dem zweiten Satzball einen 6:1-Sieg. Krüger reflektierte: „Ich habe die Bälle gut vorbereitet und war in vielen Punkten präsent. Doch dann spielte sie unerwartet anders.“ Sie fügte hinzu: „Plötzlich stand ich ungünstig, konnte keinen Druck mehr ausüben, und sie übernahm die Initiative und machte die Punkte.“
Im weiteren Verlauf des Matches versuchte Krüger, die auf Platz 27 der Weltrangliste steht, das Blatt zu wenden. Aber de Groot demonstrierte erneut, warum sie aktuell die Spitzenreiterin im Rollstuhltennis ist. Dies gelang ihr trotz einer höheren Anzahl an Doppelfehlern im Vergleich zu Krüger (7:5). Wie bereits im ersten Satz zeigte de Groot ihre Fähigkeit, sich aus Drucksituationen zu befreien. Mehrmals standen die Zuschauer im Court Suzanne Lenglen in Roland Garros kurz davor, Krüger für einen Punktgewinn zu feiern. Doch die 27-jährige de Groot schlug zurück. Besonders bemerkenswert war ihre Anzahl an Service Winners. Ein Service Winner ist ein Aufschlag, der so platziert ist, dass der Gegner den Ball nicht regelkonform zurückspielen kann. De Groot erreichte am Ende des Spiels insgesamt 29 Service Winners, im Gegensatz zu Krügers fünf. Nach 48 Minuten verwandelte de Groot ihren zweiten Matchball. Sie blickte auf einen einjährigen Qualifikationszeitraum zurück und zeigte sich stolz über das Erreichte.
Sitzvolleyballer siegen zum Auftakt gegen Brasilien
Deutschlands Sitzvolleyballteam eröffnete das paralympische Turnier mit einem beeindruckenden Sieg. Unter der Leitung von Bundestrainer Christoph Herzog besiegte die Mannschaft Brasilien im ersten Gruppenspiel mit 3:0. Mit Satzergebnissen von 25:16, 29:31 und 25:19 sicherte sich das Team eine vorteilhafte Position für die Halbfinalqualifikation. Angesichts der starken Konkurrenz durch den Topfavoriten und Paralympics-Sieger Iran war dieser Erfolg gegen die Südamerikaner entscheidend. Nur die beiden besten Teams jeder Gruppe erreichen direkt das Halbfinale.
„Super glücklich“
Herzog äußerte sich sehr zufrieden über den Sieg: „Wir sind super glücklich, das war ein verdienter Sieg.“ Er hob hervor, dass sein Team besonders im ersten Satz eine hervorragende Leistung zeigte. Vor einem Publikum von rund 4000 Zuschauern legte das deutsche Team einen beeindruckenden Start ins Turnier hin. Schnell bauten die Spieler eine dominante Führung mit 7:0 und dann 11:1 auf. Trotz einer Erholung Brasiliens im weiteren Spielverlauf, konnte Deutschland seine Überlegenheit beibehalten. Das erste Spiel endete schließlich mit einem klaren Sieg für Deutschland, 25:16.
Der zweite Satz gestaltete sich als eine Herausforderung. Deutschland lag zunächst zurück, kämpfte sich jedoch zurück ins Spiel. Kapitän Jürgen Schrapp und sein Team starteten eine Aufholjagd, unterstützt durch mehrere erfolgreiche Angriffe von Francis Tonleu. Nach einem ausgeglichenen Stand von 23:23 wurde es in der Arena Paris Nord besonders spannend. Beide Teams hatten Chancen auf den Satzgewinn, doch Deutschland verwandelte den sechsten Satzball zum 31:29 und erhöhte damit auf 2:0 in Sätzen. Herzog betonte die Bedeutung des Comebacks: „Wir hatten ein paar Schwierigkeiten, wichtig war, dass wir wieder zurückgekommen sind.“
Im dritten Satz nahm das deutsche Team erneut die Führung. Tonleu trug die ersten vier Punkte bei, und der Vize-Europameister von 2023 setzte sich auf 6:2 ab. Trotz eines Comebackversuchs von Brasilien konnte Deutschland den Satz und damit das Spiel für sich entscheiden. Dieser Auftaktsieg stellt einen vielversprechenden Start in das Turnier dar und zeigt die Entschlossenheit und das Können des deutschen Teams.
Rollstuhlrugby: Deutschland verliert auch drittes Gruppenspiel
Die deutsche Rollstuhlrugby-Nationalmannschaft setzt ihre Entwicklung auf internationaler Ebene fort. Das deutsche Team, trainiert von Christoph Werner, zeigte trotz der Niederlage gegen die USA, Silbermedaillengewinner der letzten Paralympics, eine bemerkenswerte Leistung. Der Endstand von 47:57, mit Viertelergebnissen von 13:15, 24:27, 37:40 und 47:57, spiegelt den Kampfgeist und die Entschlossenheit nicht wider. Auch wenn das Halbfinale unerreichbar war, bleibt der Ehrgeiz der Mannschaft für die kommenden Spiele unangetastet.
Im letzten Spiel der Gruppenphase der Paralympics strebte die deutsche Nationalmannschaft danach, einen der Favoriten herauszufordern. In der Pariser Champ-de-Mars-Arena, die 8100 Zuschauer fasst, traf sie auf die Mannschaft der USA. Nach einem intensiven Spiel über vier Viertel musste sich die deutsche Mannschaft jedoch geschlagen geben. Der Endstand von 47:57 aus Sicht der DBS-Auswahl spiegelt nicht die starke Leistung wider, die sie auf dem Spielfeld zeigte. Nationalspieler Maximilian Stolz äußerte sich trotz der dritten Niederlage positiv: „Wir haben bewiesen, dass wir auf höchstem Niveau konkurrieren können.“
Die Entscheidung über den Spielausgang fiel erst im letzten Viertel. Angefeuert von zahlreichen Fans, startete die DBS-Mannschaft zunächst mit einem Rückstand, konnte jedoch im Laufe des Spiels immer wieder aufschließen. Gegen Ende des Spiels gelang es den USA jedoch, einen entscheidenden Lauf zu setzen und sich von 42:40 auf 45:40 abzusetzen, was letztendlich den Weg zum Sieg ebnete. Stolz betonte, dass das Ergebnis nicht die tatsächliche Leistung der Mannschaft widerspiegelt. Die DBS-Auswahl sieht der Platzierungsrunde mit Zuversicht entgegen und ist bestrebt, für weitere Überraschungen zu sorgen.
Titelbild: Thomas Schmidberger & Valentin Baus Foto: © Mika Volkmann/DBS