Bremen, 07.10.2024 (fs) – Die Initiative #LiegendDemo organisiert am Donnerstag, den 17. Oktober 2024, von 14:00 bis 16:00 Uhr eine eindrucksvolle Demonstration. Diese findet vor dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Berlin statt. Das Ziel dieses wichtigen Ereignisses ist es, auf Missstände und Herausforderungen im Gesundheitswesen aufmerksam zu machen. Eine symbolische Aktion wird durchgeführt, bei der alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer liegend demonstrieren. Die Anliegen dieser Demonstration sind tiefgreifend und betreffen nicht nur die Beschäftigten im Gesundheitswesen, sondern auch die Gesellschaft als Ganzes.
Zu dieser Veranstaltung sind besonders die Beschäftigten im Gesundheitswesen eingeladen, welche die Hauptlast der aktuellen Mängel und Überforderungen tragen. Ihre Präsenz und Stimme sind essenziell, um die Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen, fairer Entlohnung und adäquater Personalausstattung zu unterstreichen. Ebenso werden die Mitarbeitenden des BMBF erwartet, deren Einblicke und Unterstützung bei der Umsetzung notwendiger Reformen unverzichtbar sind.
Politikerinnen und Politiker aller Ebenen und Parteien sind herzlich eingeladen. Vor Ort können sie sich ein Bild von den Anliegen der Demonstrierenden machen. Zudem können sie sich für die dringend benötigten Veränderungen im Gesundheitssektor einsetzen. Besonders wichtig sind die Stimmen der Betroffenen und deren Angehörigen. Sie schildern die unmittelbaren Auswirkungen der aktuellen Missstände aus erster Hand.
Schließlich ist auch die breite Öffentlichkeit aufgerufen, sich dieser wichtigen Bewegung anzuschließen und Solidarität zu zeigen. Durch eine breite Teilnahme soll deutlich gemacht werden, dass die Gesellschaft geschlossen hinter den Forderungen steht. Diese sind auf ein besseres und gerechteres Gesundheitssystem ausgerichtet. Mit dieser Aktion möchte man ein starkes Zeichen setzen, dass die Gemeinschaft sich für diese wichtigen Anliegen einsetzt. Es soll gezeigt werden, dass eine kollektive Unterstützung vorhanden ist, um notwendige Veränderungen im Gesundheitssystem zu erreichen. Die Teilnahme vieler Menschen unterstreicht die Dringlichkeit und Bedeutung dieser Forderungen.
Diese Veranstaltung bietet somit eine Plattform für den Austausch, die Vernetzung und das gemeinsame Eintreten für eine Sache, die uns alle betrifft. Lassen Sie uns gemeinsam für eine bessere Zukunft im Gesundheitswesen kämpfen und diese wichtige Gelegenheit nutzen, um gehört zu werden.
Unzureichenden Förderung der Forschung
Die sogenannten LiegendDemos sind Protestaktionen. Sie machen eindringlich auf die akuten Bedürfnisse und Herausforderungen von Menschen mit Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS) aufmerksam. Diese Krankheit, oft auch als Schattendasein bezeichnet, wird seit langem sträflich vernachlässigt. Es fehlt sowohl an ausreichender Forschung als auch an gezielter Forschung. Zudem mangelt es an angemessener medizinischer Versorgung. Eine fundierte Aufklärung der breiten Öffentlichkeit ist ebenfalls unzureichend.
Hunderttausende Betroffene leiden unter den verheerenden Folgen dieser Krankheit, die ihren Alltag massiv beeinträchtigt und oft zu totaler Bettlägerigkeit führt. Die LiegendDemos, bei denen die Teilnehmenden symbolisch im Liegen protestieren, verdeutlichen eindrucksvoll die Lebensrealität der Betroffenen. Die Protestierenden wollen ein stärkeres Bewusstsein schaffen und die Dringlichkeit verdeutlichen, mit der Forschungsförderung und medizinische Unterstützung aufgestockt werden müssen.
Besonderes Augenmerk liegt auf der unzureichenden Förderung der wissenschaftlichen Forschung, insbesondere der Grundlagenforschung, die sich mit den Ursachen und möglichen Behandlungsmethoden dieser komplexen Erkrankung auseinandersetzt. Trotz der gravierenden gesundheitlichen Belastung und der hohen Zahl der Betroffenen weltweit bleibt ME/CFS weitgehend unerforscht. Dies liegt unter anderem daran, dass sich viele wissenschaftliche Institutionen und Förderprogramme nur zögerlich mit dieser Krankheit befassen.
Deutliche Erhöhung der finanziellen Mittel zur Erforschung der Krankheit gefordert
Die LiegendDemos verlangen eine deutliche Erhöhung der finanziellen Mittel zur Erforschung der Krankheit. Ziel ist es, die biomedizinischen Mechanismen besser zu verstehen und effektive Therapien zu entwickeln.
Dies umfasst die Einrichtung spezialisierter Zentren, die sich intensiv mit ME/CFS beschäftigen. In diesen Zentren sollen betroffene Personen eine angemessene Versorgung und Betreuung erhalten.
Zudem wird die Rolle der politischen Entscheidungsträger hervorgehoben. Sie sind aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die Forschung und das Gesundheitssystem besser auf die Bedürfnisse der ME/CFS-Patienten abzustimmen. Dies erfordert nationale und internationale Anstrengungen. Ziel ist es, die Krankheit aus dem Schatten zu holen und den Betroffenen notwendige Unterstützung zu bieten.
Insgesamt stellen die LiegendDemos ein kraftvolles Zeichen des Protests und der Solidarität dar. Es soll die Aufmerksamkeit der Gesellschaft und der Verantwortlichen auf die dringende Notwendigkeit von Fortschritten im Bereich der ME/CFS-Forschung und -Versorgung lenken.
Was ist ME/CFS?
Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom, kurz ME/CFS, ist eine schwerwiegende, chronische neuroimmunologische und multisystemische Erkrankung. Diese Krankheit zeichnet sich durch das zentrale Merkmal der postexertionellen Malaise (PEM) aus, ein Phänomen, das eine erhebliche Verschlechterung des Gesundheitszustands nach minimaler körperlicher oder geistiger Anstrengung beschreibt. Diese Verschlechterung tritt auf, wenn eine sehr individuelle Belastungsgrenze überschritten wird. Wichtig zu beachten ist, dass die Dauer dieser Zustandsverschlechterung ungewiss und unvorhersehbar ist, sie kann Stunden, Tage oder sogar Wochen andauern.
Zusätzlich zur PEM leiden Betroffene an einer Vielzahl weiterer Symptome. Hierzu gehören starke Schmerzen, die in den Muskeln und Gelenken auftreten können, Schwindel, der oft mit einer Beeinträchtigung des Gleichgewichtssinns einhergeht, und eine extreme Erschöpfung, die durch Schlaf nicht gelindert wird, auch als nicht-erholsamer Schlaf bekannt. Diese Symptome führen zu einer erheblichen Beeinträchtigung der täglichen Lebensführung und der Lebensqualität.
Soziale Isolation
Die Auswirkungen von ME/CFS auf das tägliche Leben der Betroffenen sind tiefgreifend und oft verheerend. Viele Patienten sind aufgrund der schweren Symptome nicht in der Lage, ihre täglichen Aktivitäten zu bewältigen, was zu sozialer Isolation, beruflichen Einschränkungen und in vielen Fällen zu vollständiger Bettlägerigkeit führt. Die Krankheit kennt keine Altersgrenze und kann Menschen jeden Alters, Geschlechts und jeder ethnischen Herkunft betreffen. Weltweit sind Millionen Menschen von dieser Erkrankung betroffen, was sie zu einem globalen Gesundheitsproblem macht.
Trotz der Anerkennung von ME/CFS durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 1969 ist die Krankheit lange Zeit vernachlässigt worden. Die Forschung zu ME/CFS ist nach wie vor stark unterfinanziert, was in Anbetracht der Schwere und Verbreitung der Krankheit alarmierend ist. Der wachsende Leidensdruck durch Post-Covid- und Post-Vac-Erkrankungen hat jedoch dazu geführt, dass ME/CFS zunehmend ins öffentliche Bewusstsein rückt. Patienten und Forscher hoffen, dass dies zu einer verstärkten Finanzierung und intensiveren Forschung führen wird, um wirksame Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln und den Betroffenen eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen.
In Anbetracht der Komplexität und Schwere von ME/CFS ist es von größter Bedeutung, dass die medizinische Gemeinschaft, politische Entscheidungsträger und die Gesellschaft als Ganzes diese Krankheit ernst nehmen und die notwendigen Ressourcen bereitstellen, um die dringend benötigte Forschung und Unterstützung für Patienten voranzutreiben.
Weitere Informationen
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