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Ahrtal-Flut: Es fehlt an inklusiven Schutzkonzepten

Lesedauer 2 Minuten

Bremen, 15.07.2024 (fs) – Die Ahrtal-Flutkatastrophe von 2021 hat gezeigt, dass es in Deutschland an inklusiven Schutzkonzepten mangelt. Besonders betroffen waren Menschen mit Behinderungen. Zwölf von ihnen ertranken in einem Wohnheim in Sinzig, da sie nicht rechtzeitig evakuiert wurden.

Eine Studie des Internationalen Zentrums für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen zeigt, dass es im Katastrophenmanagement an strategischen Überlegungen und Handlungen fehlt. Menschen mit Behinderungen werden nicht angemessen inkludiert. Dies widerspricht Artikel 11 der UN-Behindertenrechtskonvention, die den Schutz und die Sicherheit von Menschen mit Behinderungen in Gefahrensituationen fordert.

Obwohl einige Fortschritte gemacht wurden, wie der Ausbau moderner Warnsysteme und die Stärkung des Technischen Hilfswerks (THW), bleibt die Inklusion von Menschen mit Behinderungen im Katastrophenschutz eine Herausforderung. Es bedarf weiterer Maßnahmen und einer besseren Koordination zwischen Bund, Ländern und Kommunen, um sicherzustellen, dass alle Menschen im Katastrophenfall geschützt sind.

Evakuierung von Menschen mit Behinderungen stellt eine besondere Herausforderung dar

Die Evakuierung von Menschen mit Behinderungen stellt eine besondere Herausforderung dar. Hier sind einige der Hauptprobleme:

  1. Barrierefreiheit: Viele Gebäude und Transportmittel sind nicht barrierefrei gestaltet. Oft fehlen rollstuhlgerechte Fluchtwege und Transportfahrzeuge.
  2. Alarmierungssysteme: Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen benötigen spezielle Alarmierungssysteme. Diese müssen sowohl akustische als auch visuelle Signale geben.
  3. Personalmangel: Es fehlt an geschultem Personal in Pflege, Assistenz und bei Rettungsdiensten. Dies erschwert die rechtzeitige und sichere Evakuierung.
  4. Infrastruktur: Die Infrastruktur im Katastrophenmanagement ist oft nicht auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen ausgelegt. Dies betrifft sowohl die Planung als auch die Durchführung von Evakuierungen.
  5. Notfallpläne: In vielen Notfallplänen werden die besonderen Anforderungen von Menschen mit Behinderungen nicht ausreichend berücksichtigt. Dies führt zu Verzögerungen und erhöhten Risiken.

Diese Probleme zeigen, dass es dringend notwendig ist, inklusivere und besser koordinierte Evakuierungsstrategien zu entwickeln. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Menschen im Katastrophenfall geschützt sind.

Quellen

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