Werde Mitglied bei uns und unterstütze unsere Arbeit!

Wir freuen uns über jede Unterstützung, die unsere Arbeit für Inklusion und Partizipation ermöglicht. Wenn Du Dich aktiv oder finanziell engagieren möchtest, bist Du bei uns herzlich willkommen.

Zum Inhalt springen

Kennst Du George Klein und John Counsel?

Von Frank Schurgast

Die Entstehungsgeschichte der Elektrorollstühle ist sowohl faszinierend als auch inspirierend. Sie nahm ihren Anfang mit George Klein, einem Mann, der sich nicht mit den ihm auferlegten Lebensgrenzen abfand. Klein, ein brillanter Ingenieur und Erfinder aus Kanada, erblickte 1904 in Hamilton, Ontario, das Licht der Welt. Sein Studium absolvierte er an der University of Toronto. Im National Research Council of Canada beschäftigte er sich mit der Erfindung von Geräten für Luft- und Raumfahrt, Medizin sowie Landwirtschaft. Sein bekanntestes Werk jedoch war der erste Elektrorollstuhl der Welt.

Die Idee hierfür entstand, nachdem Klein John Counsel begegnete. Counsel, ein querschnittsgelähmter Veteran des Zweiten Weltkriegs, hatte bei einem Flugzeugabsturz schwere Verletzungen erlitten. Da er Arme und Beine nicht bewegen konnte, war er auf einen manuellen Rollstuhl angewiesen, den er mühsam mit einem Stock lenkte. Er wandte sich an Klein mit der Bitte, ein Gerät zu entwickeln, das ihm größere Mobilität und Unabhängigkeit ermöglichen sollte.

George Klein stellte sich der Herausforderung, einen elektrisch betriebenen Rollstuhl zu konzipieren. Seine Expertise in der Luftfahrttechnik nutzend, entwickelte er einen Rollstuhl. Dieser verfügte über einen starken Motor, eine Batterie, ein Getriebe und einen Joystick. Im Jahr 1950 testete er den Prototyp in einem Ottawaner Krankenhaus. Er funktionierte tadellos und bewegte sich in alle Richtungen autonom. Counsel, beeindruckt von dieser Innovation, äußerte sich bewegt: „Seit sechs Jahren fühle ich mich erstmals wieder menschlich.“

Die „Kleinschnittger“

Klein optimierte seinen Entwurf fortlaufend und fertigte diverse Elektrorollstuhl-Modelle. Diese nannte er „Kleinschnittger“, was „kleiner Schnitt“ bedeutet. Er verteilte sie in Krankenhäusern und Rehabilitationszentren in Kanada und den USA. Die Nutzer lobten die neu gewonnene Freiheit, die der Elektrorollstuhl ihnen ermöglichte. Manche fanden dadurch sogar den Weg zurück ins Arbeitsleben oder die Schule.

Für seine bahnbrechende Erfindung wurde der Ingenieur mehrfach geehrt. Er erhielt die Goldmedaille der Royal Society of Canada, den Order of Canada und den Order of the British Empire. Klein gilt als Pionier der Biomedizintechnik und als einer der bedeutendsten kanadischen Erfinder. Er verstarb 1992 im Alter von 88 Jahren.

Die Entwicklung der Elektrorollstühle ist eine Geschichte voller Mut, Kreativität und Menschlichkeit. Sie erzählt von einem Mann, der mit seiner Vision das Leben vieler zum Positiven wandelte. Sie verdeutlicht die Bedeutung von Beharrlichkeit bei der Überwindung von Hindernissen. Zudem illustriert sie, was man erreichen kann, wenn man sich für das Gute einsetzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Datenschutz
Wir, Inklusion Nord e.V. (Vereinssitz: Deutschland), würden gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht uns aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
Wir, Inklusion Nord e.V. (Vereinssitz: Deutschland), würden gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht uns aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: