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Partizipation und Inklusion bedingen sich gegenseitig: Campus Community Dialogue

Lesedauer 2 Minuten

Bremen, 17.08.2024 (fs) – Die Förderung der politischen Partizipation von Menschen mit Beeinträchtigungen ist ein wesentlicher Aspekt der Inklusion. Die gegenseitige Abhängigkeit von Partizipation und Inklusion ist unbestreitbar. In diesem Kontext hat die Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt in Zusammenarbeit mit den Mainfränkischen Werkstätten eine Veranstaltung namens Campus Community Dialogue ins Leben gerufen. Ziel dieser Initiative ist es, Menschen mit Beeinträchtigungen über die Europawahl aufzuklären. Prof. Dr. Dieter Kulke, der das Fachforum Inklusion des Campus Community Dialogue leitet, und Marilena Krieger von den Mainfränkischen Werkstätten hießen etwa 90 Teilnehmer willkommen.

Prof. Dr. Kulke betonte die Relevanz von Wahlen und erörterte speziell die Bedeutung der Europawahl. Er verwies auf den Sozial-O-Mat, eine von der Diakonie Deutschland entwickelte Plattform, die Bürgern bei der Wahlentscheidung unterstützt. Darüber hinaus präsentierte Marion Schenk von den Mainfränkischen Werkstätten das neue Hinweisgeberschutzgesetz. Dieses Gesetz ist ein bedeutendes Instrument, das den Schutz von Personen gewährleistet, die auf Missstände in ihren Organisationen aufmerksam machen. Es ist ein Schritt vorwärts in der Sicherstellung von Transparenz und Integrität innerhalb von Institutionen.

Behindertenrechtekonvention

Stephanie Böhm, Florian Grünberg und Dominik Merz von der Akademie Frankenwarte präsentierten die Strukturen der Europäischen Union. Sie legten einen besonderen Fokus auf die Europawahlen. Hierbei wählen Bürger die Vertreter des Europäischen Parlaments. Die Bedeutung von Inklusion und Partizipation stand im Mittelpunkt ihrer Ausführungen. Beide Konzepte sind essenziell für die Arbeit der Behindertenhilfeeinrichtungen und der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften an der THWS. Sie verfolgen das Ziel, allen Menschen Teilhabe zu ermöglichen.

Die Europawahlen dieses Jahres markierten einen Wendepunkt. Erstmals konnten auch betreute Personen ihre Stimmen abgeben. Dies war ein Meilenstein, der nicht als selbstverständlich angesehen werden kann. Er ist das Ergebnis der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen. Diese Konvention wurde 2006 verabschiedet und trat 2009 in Deutschland in Kraft. Artikel 29 der Konvention fordert die politische Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Dies umfasst das Wahlrecht und den Zugang zu barrierefreien Wahllokalen sowie Unterstützung bei der Stimmabgabe. Ein Ausschluss vom Wahlrecht, der über 80.000 Menschen betraf, wurde 2019 durch das Bundesverfassungsgericht aufgehoben. Seitdem ist es Menschen unter Vollbetreuung möglich, an Wahlen teilzunehmen.

Der Campus Community Dialogue

Der „Campus Community Dialogue“ repräsentiert eine institutionalisierte Strategie, die den Austausch zwischen Wissenschaft, Lehre, Praxis und dem Gemeinwesen fördert. Diese Initiative findet vornehmlich auf regionaler Ebene statt. Sie basiert auf dem Leitbild der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) und dem Profil der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften. Ziel ist es, eine Plattform zu bieten, auf der Ideen und Wissen frei fließen und somit zur Entwicklung und zum Wohl der Gesellschaft beitragen können.

Die Veranstaltungsreihe dient als Brücke zwischen Theorie und Praxis und ermöglicht es den Teilnehmenden, Netzwerke zu bilden und zu pflegen. Sie bietet eine Gelegenheit für Akademiker, Studierende und Fachleute aus der Praxis, sich zu treffen, zu diskutieren und voneinander zu lernen. Der Dialog fördert die Zusammenarbeit und das Verständnis über disziplinäre Grenzen hinweg. Er trägt dazu bei, dass akademische Forschung und Lehre in direkten Bezug zur praktischen Anwendung und den Bedürfnissen der Gemeinschaft gesetzt werden.

Durch diesen Austausch werden innovative Lösungen für lokale Herausforderungen angeregt. Die THWS zeigt mit dieser Veranstaltung ihr Engagement für die Gesellschaft und ihre Bereitschaft, einen Beitrag zur Lösung realer Probleme zu leisten. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die offizielle Webseite der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt.


Titelbild: Von links: Florian Grünberg, Stephanie Böhm und Dominik Merz von der Akademie Frankenwarte, Marilena Krieger und Marion Schenk von den Mainfränkischen Werkstätten sowie Prof. Dr. Dieter Kulke von der THWS. / Foto: Marilena Krieger

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