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Niederschlagend: Barrierefreie Toiletten an deutschen Bahnhöfen

Lesedauer 2 Minuten

Bremen, 21.08.2024 (fs) – Die Barrierefreiheit an Bahnhöfen ist ein wesentlicher Aspekt, der die Mobilität und Unabhängigkeit von Menschen mit Behinderungen maßgeblich beeinflusst. In Deutschland, einem Land, das für seine Effizienz und fortschrittliche Infrastruktur bekannt ist, wirft die aktuelle Situation bezüglich der barrierefreien Toiletten an Bahnhöfen jedoch Fragen auf.

Laut einer kürzlich veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken, verfügen nur 7 Prozent der von der Deutschen Bahn betriebenen Bahnhöfe der Preisklassen 1 bis 5 über mindestens eine barrierefreie Toilette, die regelmäßig zu den Zeiten des Zugbetriebs geöffnet ist. Dies entspricht 141 von 1988 Bahnhöfen. Die weniger frequentierten Bahnstationen der Klassen 6 und 7 sind in dieser Statistik nicht einmal berücksichtigt. Zudem gibt es an weiteren 185 Bahnhöfen oder in deren Nähe eine nicht von der DB bewirtschaftete Toilette, wobei hier keine Informationen zur Barrierefreiheit vorliegen.

Besorgniserregende Zahlen

Diese Zahlen sind besorgniserregend, da sie auf eine deutliche Lücke in der Bereitstellung grundlegender Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen hinweisen. Der Abgeordnete Sören Pellmann, Vorsitzender und behindertenpolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, bezeichnet den Zustand als „beschämend und menschenunwürdig“. Er betont die Wichtigkeit, dass Toiletten nicht nur erreichbar, sondern auch zugänglich, sauber und bezahlbar sein müssen.

Die Barrierefreiheit ist nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit, sondern auch eine der Menschenrechte. Artikel 9 der UN-Behindertenrechtskonvention fordert von den Vertragsstaaten, geeignete Maßnahmen zu treffen, um Menschen mit Behinderungen den Zugang zu allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu ermöglichen. Dies schließt explizit die Zugänglichkeit von Transportmitteln und -infrastrukturen mit ein.

Noch langer Weg für Deutsche Bahn und Bundesregierung

Die aktuellen Zahlen zeigen, dass Deutschland in diesem Bereich noch einen langen Weg vor sich hat. Es ist notwendig, dass sowohl die Deutsche Bahn als auch die Bundesregierung ihre Anstrengungen verstärken, um die Situation zu verbessern. Dies könnte durch die Bereitstellung ausreichender finanzieller Ressourcen, die Durchführung von Umbaumaßnahmen und die Schaffung von Bewusstsein für die Bedeutung der Barrierefreiheit geschehen.

Es ist an der Zeit, dass barrierefreie Einrichtungen an Bahnhöfen nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sind. Jeder Mensch hat das Recht auf Mobilität und die Freiheit, ohne Hindernisse zu reisen. Die Verbesserung der Barrierefreiheit an Bahnhöfen ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft, in der alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können.

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