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Max Gelhaar: Mit Volldampf auf Medaillen-Kurs

Lesedauer 3 Minuten

Bremen, 11.08.2024 (fs) – Max Gelhaar, ein Athlet, der sich durch außergewöhnliches Talent in den Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen auszeichnet, hat sich im Triathlon einen Namen gemacht. Sein Können wird bei den Paralympischen Spielen 2024 in Paris, wo er in der Klasse PTS3 antritt, auf die Probe gestellt. Die Chancen auf eine Medaille stehen günstig, da er eine beeindruckende Saison hinter sich hat. Sein Weg zum Erfolg war jedoch nicht immer leicht; er begann mit einer ernsthaften Verletzung bei seinem ersten Wettkampf.

Max‘ Leidenschaft für den Sport ist tief verwurzelt. Seit 2007 ist er im Para Schwimmen aktiv, verlor aber im Laufe der Jahre seine Begeisterung für diese Sportart. Der Wechsel zum Para Triathlon entfachte sein sportliches Feuer aufs Neue. Im Jahr 2016 wagte er den Schritt zu dieser neuen Herausforderung. Radfahren zählte bereits zu seinen Stärken, und durch intensives Training entwickelte er auch seine Laufkompetenzen weiter. Heute, im Alter von 26 Jahren, ist Max ein inspirierendes Beispiel für Hingabe und Ausdauer im Sport. Seine Geschichte zeigt, dass trotz anfänglicher Rückschläge mit Entschlossenheit und harter Arbeit bemerkenswerte Erfolge erzielt werden können. Max‘ Ambitionen für die Paralympischen Spiele in Paris spiegeln seinen unerschütterlichen Geist und seine Entschlossenheit wider, und viele blicken gespannt auf seine Leistungen bei diesem weltbekannten Ereignis.

Martin Schulz, ein zweifacher Paralympics-Sieger, ist ein bedeutender Mentor für den Athleten. Ursprünglich begann auch Schulz seine sportliche Laufbahn im Para Schwimmen, bevor er zum Para Triathlon wechselte. „Ohne Zweifel ist Martin Schulz mein Vorbild und Mentor. Sein Einfluss führte mich zu dieser Sportart. Wir trainieren mittlerweile oft zusammen im Schwimmen“, teilt Gelhaar mit. Beide Athleten streben bei den diesjährigen Paralympics in Paris nach herausragenden Leistungen.

In Topform geht es nach Paris zur Premiere

Während Schulz seinen dritten aufeinanderfolgenden Paralympics-Sieg anstrebt, bereitet sich Gelhaar auf seine Premiere beim weltweit drittgrößten Sportereignis vor. Trotzdem zielt er auf einen sofortigen Erfolg ab. „Vor einem Jahr hätte ich mich mit der Teilnahme zufriedengegeben“, reflektiert Gelhaar. „Doch nach den Entwicklungen dieses Jahres strebe ich ehrlich gesagt nach einer Medaille. Gold wäre das i-Tüpfelchen. Die Vorfreude auf meine ersten Paralympics ist gewaltig. Die Spiele sind einzigartig in ihrem Charakter.“ Gelhaar, der mit einer spastischen Hemiparese auf der linken Seite geboren wurde, wird am 1. September in Paris antreten.

Die Paralympischen Spiele zeichnen sich durch einzigartige Regeln und eine besondere Atmosphäre aus. Sollte der Athlet aus Leipzig seine bisherige Form beibehalten, könnte er mit hervorragenden Chancen auf eine Medaille rechnen. In dieser Saison hat er bereits drei internationale Wettkämpfe gewonnen und dabei starke Gegner, einschließlich des Spaniers Daniel Molina, den amtierenden Weltmeister der PTS3-Klasse, besiegt. Mit Zuversicht und in bester Verfassung wird Gelhaar nach Paris reisen. Sein Ziel ist es, nach dem Gewinn von vier Weltmeisterschaftsmedaillen – Bronze in den Jahren 2017, 2018 und 2022 sowie Silber im Jahr 2023 – und einer Europameisterschaftsmedaille (Bronze 2023) nun bei seiner ersten Paralympics-Teilnahme den großen Erfolg zu erzielen.

Gelhaar hat unermüdlich für diesen Traum gearbeitet. Es ist besonders beeindruckend, dass er seinen Vollzeitjob mit dem anspruchsvollen Training eines Triathleten vereinbaren muss. Im Jahr 2024 konzentriert er sich voll und ganz auf seine sportlichen Ambitionen und hat dafür seine Arbeitsstunden von Januar bis September reduziert. Sein Arbeitgeber, der ihn als „Instandhaltungskoordinator in der Energieversorgung“ unterstützt, spielt dabei eine wesentliche Rolle. Gelhaar ist dankbar für das Verständnis seines Chefs, der selbst Triathlet ist und die täglichen Anforderungen kennt.

Trotz der Unterstützung bleibt das Trainingspensum hoch. Gelhaar beginnt seinen Tag oft schon um fünf Uhr morgens mit Lauf- oder Radtrainingseinheiten, um alle notwendigen Trainingseinheiten in seinen Tagesablauf zu integrieren. Für Hobbys bleibt wenig Zeit, und Gelhaar gibt zu, dass dieses Thema inzwischen in den Hintergrund getreten ist. Wenn er jedoch gelegentlich einen Moment der Ruhe findet, genießt der Vizeweltmeister von 2023 die Zeit in seinem Garten, wo er Gemüse anbaut, oder er entspannt beim Wandern in der Natur.

Triathlon mehr als Leidenschaft

Triathlon, eine Sportart, die Ausdauer, Disziplin und Leidenschaft erfordert, ist für Gelhaar mehr als nur ein Hobby; es ist eine Berufung. Trotz eines ernüchternden Erlebnisses bei seinem ersten Wettkampf im Jahr 2016, bei dem er sich den Mittelfuß brach, ließ er sich nicht entmutigen. Er erinnert sich an die Herausforderungen dieses Tages: schlechte Sichtverhältnisse während des Schwimmens, bei denen er die Bojen nicht erkennen konnte, und ein unaufhörlicher Regen beim Radfahren. Sein Trainer hatte ihn gewarnt, dass der Wechsel vom Radfahren zum Laufen, besonders als ehemaliger Schwimmer, eine ungewohnte Belastung darstellen würde.

Diese Vorhersage bewahrheitete sich, als Gelhaar Schmerzen verspürte, doch er gab nicht auf und vollendete das Rennen. Am Tag nach dem Wettkampf bestätigte ein Arzt die Schwere seiner Verletzung. Ungeachtet der anfänglichen Rückschläge und Hindernisse blieb Gelhaar dem Triathlon treu. Heute strebt er in Paris nach Höherem und verfolgt seinen Traum, bei den Paralympischen Spielen eine Medaille zu gewinnen.


Titelbild: Max Gelhaar / © World Triathlon, Max Gelhaar

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