Bremen, 21.02.2025 – Das IDF – Institut für Datenoptimierte Fertigung der Hochschule Kempten hat ein neues Forschungsprojekt ins Leben gerufen. Das Projekt trägt den Namen EnAIble und nutzt Künstliche Intelligenz (KI), um inklusive Arbeitsplätze zu gestalten. Unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Schirmeier und Thomas Jung zielt das Projekt darauf ab, Menschen mit Behinderungen zu ermutigen, mehr Verantwortung in ihrem Arbeitsumfeld zu übernehmen. Die Hans-Böckler-Stiftung unterstützt EnAIble mit 50.000 Euro im Rahmen der Förderlinie „Transformation“.
KI bietet Chancen
Künstliche Intelligenz bietet Chancen für Inklusion. Technologien wie DeepSeek, Perplexity und ChatGPT finden zunehmend Anwendung im Arbeitsalltag. Eine potenzielle Gefahr dieser Entwicklung ist die wachsende Ungleichheit zwischen Arbeitnehmern, die KI-Tools nutzen, und jenen, die dies nicht tun. Letztere könnten in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt werden. Menschen mit Behinderungen gehören zu einer besonders verletzlichen Gruppe, die sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben vor größeren Herausforderungen steht. Daher ist es entscheidend, sie im Umgang mit KI-gestützter Software zu schulen. EnAIble plant, eine KI-Assistenz zur Qualitätskontrolle zu implementieren, um einen inklusiven Arbeitsplatz zu schaffen.
Die praktische Umsetzung von EnAIble erfolgt in einer Montageabteilung einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen der Lebenshilfe Ostallgäu. Zu Beginn des Projekts werden die Anforderungen an den Arbeitsplatz für die Qualitätskontrolle von allen Beteiligten festgelegt. Daraufhin wird ein Schulungskonzept entwickelt. Anschließend erfolgt die technische Umsetzung, die den Aufbau des Arbeitsplatzes und die Entwicklung des KI-Assistenzsystems auf Basis von Computer Vision umfasst. Der Code der Computer-Vision-Lösung wird als Open Source bereitgestellt, und der Aufbau des Arbeitsplatzes wird veröffentlicht. Anja Limmer, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt, äußert sich dazu: „Wir freuen uns, künstliche Intelligenz nutzen zu können, um Menschen mit Beeinträchtigung zu helfen, mehr Verantwortung im Arbeitsalltag zu übernehmen. Wir sind gespannt, was wir in der Zusammenarbeit mit den Wertachtal Werkstätten im Bereich der inklusiven Nutzung von KI lernen können.“
Die Projektdauer endet im Mai 2025. Projektpartner ist die Wertachtal Werkstätten gGmbH.